Es fliegt, es fliegt!
Trotz des angekündigten Verkaufs wird der Bozner Flughafen von Privatjets und Sportfliegern fleißig genutzt. Seit dem Referendum wurden über 5.600 Starts und Landungen verzeichnet.
Von Anton Rainer
Von einer öffentlichen Finanzierung des Flughafens Bozen ist das Land nach dem Referendums-Nein am 12. medienwirksam abgerückt – doch das heißt noch lange nicht, dass am umstrittenen Airport alles stillsteht. Im Gegenteil: Insgesamt 5.603 Starts und Landungen wurden einer Anfrage des Grünen Abgeordneten Riccardo Dello Sbarba zufolge am Flughafen Bozen seit der Volksbefragung gezählt. Über 50 Charterflüge, unter anderem durch die Athesia-Tochter Aveo Tours, gab es in den Monaten Juni und Juli, während der Großteil auf die Bereiche „Allgemeine Luftfahrt und Geschäftsflugverkehr“ entfällt. Seinen vorläufigen Höhepunkt hatte das Verkehrsaufkommen sogar erst im Oktober, als 1.242 Starts und Landungen verzeichnet wurden – im Jahr 2016 ein Rekord.
Erfolgsmeldungen wird der Flughafen auch brauchen, will er im Mai, wenn die entsprechende Ausschreibung endlich erfolgen soll, einen zahlungskräftigen Käufer finden. Derzeit macht sich der Airport für die anstehende Veräußerung schick, Wartungsmaßnahmen an Grünflächen und am Wasserspeicherbecken stehen auf dem Programm, ebenso wie Reparaturen von Abflussschächten und Bewegungsflächen. Und dann heißt es warten: „Mit der öffentlichen Ausschreibung“, erklärt Landesrat Florian Mussner, kann nämlich „erst nach der wirtschaftlichen Bewertung der Gesellschaft ABD durch eine eigene Expertise begonnen werden.“ Wer diese Expertise haben soll? Ein geeignetes Unternehmen, für dessen Findung man schon jetzt „eine Marktforschung“ betrieben habe.
Sollte sich kein Käufer finden, wird die Gesellschaft übrigens mit den entsprechenden Kosten liquidiert, wie vom Landesgesetz 17/2016 vorgesehen. Die Konzession würde in der Folge der nationalen Flughafenbehörde ENAC zurückgegeben werden, die dann ihrerseits den Betrieb europaweit ausschreibt. Die endgültige Einstellung der öffentlichen Finanzierung kommt somit frühestens nach Veräußerung der ABD-Anteile des Landes.
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