„500 Euro pro Flüchtling“
Die Polizei hat einen internationalen Schlepperring gesprengt. Ein Iraker, der für die Vereinigung Volontarius arbeitet, wurde verhaftet.
Die Polizei hat einen internationalen Schlepperring gesprengt.
In Südtirol gab es eine Verhaftung und sieben Hausdurchsuchungen.
Die Polizeiaktion wurde von den Staatsanwaltschaften von Bozen, Berlin und Wien koordiniert.
Die Operation „Nockel“ begann im Juli vergangenen Jahres.
Laut Polizei habe eine kriminelle Vereinigung, an deren Spitze zwei libanesische Staatsbürger stehen sollen, die illegale Einreise von Einwanderern aus dem Irak und aus Syrien nach Deutschland organisiert, und zwar über die Balkanroute und über Italien.
Eine der Schlüsselfiguren der Schlepperorganisation soll der 38-jährige Iraker Fadel Firas sein, der für eine Genossenschaft tätig ist, die ihrerseits für die Vereinigung Volontarius die Anlaufstelle für Flüchtlinge am Brenner führt.
Fadel Firas wurde von der Bozner Polizei am Brenner verhaftet. Er wird der Begünstigung der illegalen Einwanderung beschuldigt.
Nach Polizeiangaben soll Fadel Firas für seine Schleuserdienste von den Flüchtlingen 500 Euro pro Kopf verlangt haben.
Weiters wird gegen sieben in Südtirol ansässige Personen ermittelt, die ebenfalls die illegale Einreise von Flüchtlingen über die Brenner-Route begünstigt haben sollen, und zwar indem sie Flüchtlingen Zugtickets besorgt haben sollen.
Im Zuge der internationalen Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsbehörden in Südtirol, Österreich und Deutschland wurden insgesamt elf Personen verhaftet. Weitere zwölf Personen wurden angezeigt.
Die Polizei geht davon aus, dass sie der kriminellen Vereinigung nachweisen kann, dass sie über 100 Flüchtlinge illegal nach Deutschland geschleust hat.
Indes liegt auch eine Reaktion des Vereins Volontarius vor.
Darin heißt es, der Verein habe mit dem Fall nichts zu tun.
Wörtlich heißt es in der Aussendung, die am Samstag kurz vor 18.00 Uhr in die Redaktionen flatterte:
„Sollten sich die Anschuldigungen gegen den Mitarbeiter Fadel Firas bestätigen, wäre wir selbst Opfer und Geschädigte.“
Der Verein erklärt, man habe vollstes Vertrauen in die Arbeit der Polizei und der Justiz.
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