Hat Renzi gratis geurlaubt?
In den italienischen Medien wird darüber gerätselt, wer den Luxus-Urlaub von Premier Matteo Renzi in Gröden bezahlt hat.
In großen Balkenlettern fragt das Portal „direttanews24″:
„Chi ha pagato?“
Es geht um den Gröden-Urlaub von Ex-Premier Matteo Renzi.
Renzi war zu Weihnachten mit seiner Familie im Luxushotel Adler in St. Ulrich in Gröden abgestiegen.
Da Matteo Renzi nach seinem (vorläufigen) Abschied aus dem Palazzo Chigi betont hatte, dass er – da nicht Parlamentarier – fortan arbeitslos sei und keinerlei Einkommen beziehe, fragen sich die italienischen Medien, wie sich eine Arbeitsloser einen 20.000 Euro-Urlaub leisten könne.
Entweder, so mutmaßt das Portal „direttanews24″, habe Matteo Renzi einen Vorschuss des Verlagshauses Feltrinelli erhalten, für das er gerade ein Buch schreibe. Das 13. Monatsgehalt seiner Frau Agnese, die Lehrerin ist, hätte für den Luxusurlaub in Gröden niemals ausgereicht.
Ein Reporter von „direttanews24″ hat sich denn auch in Gröden auf Spurensuche gemacht.
Dabei befragte er unter anderem den Optiker Werner Kostner, der in seinem Geschäft ein Plakat gegen Renzi ausgehängt hatte („Renzi, Nein, danke“). Gegen Kostner ermittelt deswegen sogar die Staatsanwaltschaft.
Werner Kostner sagte dem Reporter:
„Wenn so ein Politiker kommt, dann kommen mit ihm eine Reihe weiterer Personen, die gratis die Lifte benützen, das geht mir nicht gut!“
Auf die Frage, ob er denn annehme, dass Renzi & Co. gratis mit dem Lift gefahren sein, sagte Kostner: „Wenn ich wetten müsste, würde ich sagen: Zu 80 Prozent ist er gratis gefahren.“
Kostner sagte außerdem, er sei ein „Opfer der Politik“, weil er nicht Volkspartei wähle.
Paolo Cappadozzi, der Präsident der Liftvereinigung Gröden, wurde ebenfalls befragt. Er sagte zunächst. „Gratis-Skipässe für Politiker? Non scherziamo.“
Auf die Frage, ob denn Matteo Renzi für seinen Skipass bezahlt habe, sagte Paolo Cappadozzi:
„Ich weiß nicht, ob ihm jemand einen Skipass geschenkt hat, die Skipässe für die Sicherheitsbeamten hat das Innenministerium bezahlt. Ich habe ihm sicher keinen Skipass geschenkt, weil mir Renzi nicht sympathisch ist.“
Der Optiker Werner Kostner verriet dem Reporter, dass die Hoteliersfamilie Sanoner, die das 5-Sterne-Hotel Adler in St. Ulrich betreibt, ganz eng mit der SVP verbunden sei und auch Hotels in der Toskana – also in der Heimat Renzis – besitze.
Der Reporter rechnet dann genau vor, was eine Suite bzw. ein Chalet im Luxushotel Adler plus die Skipässen kosten.
Demnach habe die Weiße Woche von Matteo Renzi in Gröden zwischen 15.000 bis 20.000 Euro gekostet. Skipässe für die ganze Familie inklusive.
„direttanews24″ hat auch direkt im Hotel Adler bei Direktor Klaus Kier nachgefragt.
Frage des Reporters Giacomo Amadori: Wer hat den Märchenurlaub Renzis bezahlt?
Die Antwort von Klaus Kier:
„Ich kann Ihnen das nicht sagen, weil ich nicht den Check-out gemacht habe.“
Dann habe Kier aufgelegt, schreibt Amadori.
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