Der Mensa-Streit
Der Speiseplan in der Terlaner Schulmensa wird nicht verändert – biologische und regionale Produkte sollen nicht vermehrt verwendet werden. Zukunft Terlan kritisiert die Vorgangsweise des Bürgermeisters.
Es war klar, wie die Eltern bei dieser Fragestellung entscheiden werden. Es war nicht unbedingt fair die Frage so zu formulieren“, resümiert Thomas Haberer, Gemeinderat von Zukunft Terlan. Seit einiger Zeit kämpft die Oppositionsliste für die verstärkte Verwendung von biologischen und regionalen Produkten in der Schulmensa, mit einem Beschlussantrag, der versenkt wurde und einer zweien, der in überarbeiteter Form einstimmig genehmigt wurde. Jetzt sieht es allerdings so aus, als würde es nicht dazu kommen, dass vermehrt biologische und regionale Produkte in der Mensa-Küche verwendet werden.
Der Grund: Die Oppositionsliste kritisiert, dass der Bürgermeister die eventuellen Mehrkosten auf die Eltern abwälzen wollte und in der Elternbefragung gefragt wurde, ob die Eltern bereit sind, künftig anstatt der 5 Euro pro Mahlzeit und pro Kind, 7,5 Euro zu bezahlen, weil es sich um Bio-Produkte handelt. „Solche Mehrkosten sind nicht vertretbar“, erklärt die Fraktion Zukunft Terlan, die die Berechnung dieser Kosten für fragwürdig hält. „Unserer Meinung nach wäre es richtig gewesen, zuerst ein Angebot einzuholen und dann eine Kostenrechnung zu machen“, so Thomas Haberer. Man habe einfach nur pauschal 50 Prozent Aufschlag hinzugerechnet.
Fraktionssprecher Dietmar Folie ergänzt: „Wenn zwei Kinder mehrmals in der Woche in der Mensa essen, macht so ein Aufschlag schlagartig rund 200 Euro pro Monat aus.“ Zudem, so Folie, hätten ihm Eltern mitgeteilt, dass die Kinder einmal pro Woche nur Nudeln bekommen – „und ein Teller Nudeln in einer Mensa für 7,5 Euro ist schon ganz schön teuer“, so Folie.
Die Idee hinter diesem Beschlussantrag war, betont Zukunft Terlan, dass vermehrt regionale und biologische Lebensmittel verwendet werden und nicht ausschließlich. „Es wurde aber nicht beschlossen, dass die Kosten dafür die Eltern tragen müssen“, so die Kritik von Folie. Darüber habe man nicht abgestimmt, da keine genauen Kosten vorlagen.
Laut Gemeindeverwaltung wird es im kommenden Semester nicht vermehrt regionale und biologische Produkte in der Schulmensa geben, da sich die Eltern gegen dieses Projekt ausgesprochen haben. Nur einzelne Punkte des Beschlussantrages, wie z.B. die Reduktion von Verpackungsmüll und Vermeidung von Soft Drinks werden kommendes Semester vom Beschlussantrag übernommen. Sollten biologische Produkte verwendet werden, sollen diese gekennzeichnet werden. „Der Ausschuss hat wieder einmal alles so gedreht, wie es ihm passt und nicht daran gedacht, dass man mit diesem Beschlussantrag nicht nur auf eine gesunde Ernährung der Kinder achten sondern auch die regionalen Kreisläufe und Bauern fördern könnte“, kritisiert Dietmar Folie.
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