Teure Tunnelfete
Die Tunnelfete zur Einweihung der neuen Tunnel ins Sarntal hat das veranschlagte Budget der Gemeindeverwaltung um ein Vielfaches gesprengt – die Gemeindekasse ist nun um knapp 20.000 Euro leichter.
Es war eine große Feier mit vielen Gästen, die am 17. Dezember zur Einweihung der neuen Tunnel ins Sarntal gefeiert wurde. 15 alte und gefährliche Tunnel der Sarntaler Straße werden nun durch die zwei neuen Tunnel „Rafenstein“ und „Goldegg“ umfahren. Gekostet hat das geländemäßig besonders schwierige neue Teilstück der Sarntaler Straße rund 63 Millionen Euro.
Gekostet haben aber nicht nur die beiden neuen Tunnel, sondern auch die große Tunneleinweihungsfete. „Der Franz lässt die Puppen tanzen“, so die Sarner Bürgerliste, „bei diesem großen Fest war alles eingeladen, was in Südtirol Rang und Namen hat – auch die begehrten Missen des Bürgermeisters durften nicht fehlen.“
Es sei ein denkwürdiger Abend und ein schönes Fest gewesen, so die Bürgerliste, aber mit der Rechnung dieser Feier zeigt man sich absolut nicht einverstanden. Feiern Ja – aber man sollte auch in Maßen feiern können. „Wie im Alten Rom wurden bei Brot und Spielen alle Gäste aus Nah und Fern mit Essen und Unterhaltung bei guter Laune gehalten und man tanzte und feierte auf Kosten der Gemeindekasse bis spät in die Nacht“, so die Bürgerliste.
Das veranschlagte Budget wurde um ein Vielfaches gesprengt und musste im Nachhinein anhand eines weiteren Beschlusses erhöht werden. Für die Organisation dieser Feier wurde ursprünglich mit einem Beschluss des Gemeindeausschusses ein Geldbetrag von 4.300 Euro vorgemerkt. Jetzt wird dieser Betrag allerdings nach oben korrigiert – um 15.596,44 Euro. „Festgestellt, dass bei der Feier wesentlich mehr Teilnehmer anwesend waren, als vorgesehen, hat sich die Notwendigkeit ergeben, einen zusätzlichen Betrag von 15.596,44 Euro für die Übernahme der Kosten anlässlich der Tunneleinweihung vorzumerken“, so der Wortlaut des Beschlusses des Gemeindeausschusses vom 21. Dezember. „Demnach hat die Tunnelfete den Sarner Steuerzahler am Ende 19.896,44 Euro gekostet“, rechnet die Bürgerliste zusammen.
„Bedenkt man, wie oft sinnvolle Investitionen oder Beiträge vom Gemeindeausschuss wegen Geldmangel abgelehnt werden, so hat man für rauschende Feste und Selbstinszenierungen Tausende von Euros nur aus dem Ärmel zu schütteln“, ärgert sich die Sarner Bürgerliste über den Beschluss.
„Ob unser Bürgermeister mit dieser Tunnelfete auf Kosten der Sarner Steuerzahler bereits seinen nächsten Landtagswahlkampf eingeläutet hat, bleibt vorerst dahin gestellt, eines ist aber jetzt schon sicher: Der Franz Löchar hat ein ganz schönes Löch in die Gemeindekasse gerissen“, so die Bürgerliste.
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