Sprachkurse umsonst
Die Landesregierung folgt dem Weg der übrigen Regionen Italiens – und beschließt Gratis-Sprachkurse für Migranten.
Von Anton Rainer
Zugegeben: Die Besonderheiten der Provinz Bozen machen die Sache mit den Sprachkursen nicht gerade einfacher. Während Bescheinigungen für derartige Weiterbildungsmaßnahmen in ganz Italien von sogenannten „Landeszentren für Erwachsenenbildung“ (Centri provinciali per l’istruzione degli adulti) ausgestellt werden, fehlt eine solche Struktur in Südtirol komplett.
Das stellte auch die Zentraldirektion für Einwanderungs- und Asylpolitik der Abteilung für bürgerliche Freiheiten und Einwanderung im Innenministerium fest, als sie dem Land im Februar dieses Jahres einen Vermerk zukommen ließ. Darin enthalten: Eine Mitteilung, nach der die in Südtirol tätigen Weiterbildungsorganisationen rechtlich eben jenen „Landeszentren“ gleichgestellt werden können. Mit der juridischen Gleichstellung aber kommt auch eine Pflicht, findet zumindest Christian Tommasini: Auf Vorschlag des PD-Landesrats beschloss die Landesregierung am Dienstag, auch in finanzieller Hinsicht auf Restitalien aufzuschließen. So sind in anderen Regionen organisierte Sprachkurse auch für Migrantinnen und Migranten kostenlos – während in Südtirol eine Einschreibegebühr von 30 Euro vorgesehen ist.
Künftig soll dieser Kostenpunkt wegfallen: Die Landesregierung beschloss am Dienstag, die Sprachkurse „auf Grundlage der geltenden Richtlinien zur Förderung der Sprachkentnisse“ mit Beiträgen von bis zu 90 Prozent zu unterstützen.
Das Landesgesetz zur Integration ausländischer Bürgerinnen und Bürger aus dem Jahr 2011 nennt als Zielsetzung unter anderem die Kenntnis der beiden Landessprachen (Deutsch und Italienisch) und sieht die Umsetzung von Maßnahmen zur Unterstützung der sprachlichen und kulturellen Integration vor.
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