Das große Sparpaket
Die Landesregierung genehmigt eine ganze Reihe von Maßnahmen zur „Eindämmung der öffentlichen Ausgaben“ – bluten müssen unter anderem das Wobi und die Handelskammer.
Von Anton Rainer
Wenn es um das Einsparen von Kosten geht, ist man beim Land mitunter pingelig genau: Da kann eine Reihe von Zeitungsabonnements zum jährlichen Preis von 700 Euro schon mal zum unnötigen Bilanzposten werden – selbst wenn es sich beim Kunden um eine Rundfunkanstalt handelt. Tatsächlich ist die RAS nur eine von gleich mehreren öffentlichen Körperschaften, denen das Land am Dienstag per Regierungsbeschluss einen mehr oder weniger rigiden Sparkurs verordnet hat. Die „Richtlinien und Maßnahmen zur Eindämmung der öffentlichen Ausgaben“ legen ihr Augenmerk insbesondere auf laufende Kosten, die in vielen Fällen jahrelang fortgeschrieben werden.
Ein Beispiel: Die Miete des derzeitigen Sitzes der Rundfunk- und Fernsehanstalt Südtirol in der Bozner Europaallee. Mit rund 254.000 Euro stellt sie in den RAS-Bilanzen eine beträchtliche Ausgabe dar. Hier fordert das Land unter anderem „konkrete Maßnahmen“ für die Reduzierung des Betrags. Zu hohe Mieten beklagt man auch im Wobi. Für seine Büros in der Landeshauptstadt zahlt das Institut für den sozialen Wohnbau derzeit rund 180.000 Euro pro Jahr. Durch einen (seit Jahrzehnten ausständigen) eigenen Sitz sollen die bisherigen teuren Mietverträge langfristig aufgelöst werden können. Auf 6.000 Quadratmetern will das Wobi dort endlich seine Büros zusammenführen und den Mitarbeitern ein angenehmes Arbeitsumfeld bereiten. Kostenpunkt: 28 Millionen Euro.
An anderer Stelle heißt es für das Wohnbauinstitut hingegen: Sparen, sparen, sparen! Der Repräsentationsfonds von Präsident Heiner Schweigkofler (10.000 Euro pro Jahr) wird komplett abgeschafft, ebenso müssen alle verbleibenden Dienstautos verkauft werden. Stattdessen sollen Carsharing, Langzeitmieten etc. „überprüft“ werden, auch hier liege das Einsparungspotential bei rund 10.000 Euro jährlich.
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