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Die Strafanzeige

schiedsrichterin-faustDer Fall der minderjährigen Schiedsrichterin, die nach einem A-Jugend-Match zwischen Salurn und Olimpia Meran tätlich angegriffen worden war, wird jetzt ein Fall für die Justiz.

von Artur Oberhofer
Mark Antonio De Giuseppe hat bis vor Weihnachten zugewartet, ob ein Angebot eintrudelt. „Der Verein Olimpia Meran“, so erklärt der Rechtsanwalt, „hat nach der anfänglichen Zusage, meiner Mandantin ein Angebot unterbreiten zu wollen, nichts mehr von sich hören lassen.“ Am vergangenen Freitag, am Tag vor Heiligabend, hat Mark Antonio De Giuseppe im Auftrag des Vaters der minderjährigen Schiedsrichterin, die nach einem Fußballmatch tätlich angegriffen worden war, bei der Staatsanwaltschaft in Bozen einen Strafantrag hinterlegt. „Gegen Unbekannte“, wie der Anwalt präzisiert.
Und auch die Sportgerichtsbarkeit ist indes aktiv geworden.
Eine Rückblende: Die TAGESZEITUNG hat Anfang Oktober exklusiv über den Aufsehen erregenden Fall der jungen Schiedsrichterin berichtet, die am 28. September dieses Jahres nach dem A-Jugend-Match zwischen Salurn und Olimpia Meran von einem Spieler tätlich angegriffen worden war. Weil der Schlag von hinten ausgeführt wurde, konnte die 16-jährige Unparteiische nicht erkennen, wer ihr den Faustschlag verpasst hat.
Als sie sich umdrehte, standen zwei Spieler von Olimpia Meran hinter ihr: der Spieler mit der Rückennummer 2 und der Spieler mit der 15. Für das Sportgericht war klar: Einer der beiden Spieler muss der Übeltäter sein. Da allerdings keiner der beiden Spieler die Verantwortung für das Geschehene übernahm, bestrafte der Sportrichter stellvertretend den Kapitän von Olimpia Meran. Dieser wurde für drei Jahre, bis 6. Oktober 2019 gesperrt.
Am 19. Oktober, nach Abschluss der vereinsinternen „Ermittlungen“, teilte der Präsident von Olimpia Meran dem Sportgericht mit, dass nur der Spieler mit der Nummer 15 als Täter in Frage kommen könne. Dann kam es zum nächsten Paukenschlag: Als der Spieler mit der Nummer 15 im Beisein seiner Eltern vom Sportrichter befragt wurde, bestritt er vehement, die Schiedsrichterin tätlich angegriffen zu haben. Der Sportrichter glaubte dem jungen Olimpia-Spieler – und reichte die heiße Kartoffel an die Verbandsanwaltschaft („Procura Federale“) in Rom weiter. Diese, so der Sportrichter in seiner Verfügung, solle die Rolle des Präsidenten von Olimpia Meran, beleuchten.
Marco Giaquinta wiederum, der Präsident von Olimpia Meran, empfand diesen Schritt des Sportrichters als Demütigung. Vielleicht zu Recht. Denn aus einem Dossier, das der TAGESZEITUNG vorliegt, geht hervor, dass der Präsident von Olimpia Meran nicht nur alles Menschenmögliche getan hat, um den Krimi zu klären. Aufgrund der neuen Erkenntnisse wird auch verständlich, warum die Vereinsverantwortlichen den Spieler mit der Nummer 15 als Täter genannt haben.
LESEN SIE DEN GANZEN ARTIKEL IN DER PRINT-AUSGABE DER TAGESZEITUNG
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