Heimspiel für HCB
Der HCB Südtirol empfängt am Sonntag die Mannschaft von Ljubljana. Die Weißroten wollen nach der Niederlage in Salzburg wieder voll punkten.
Obwohl wir uns in der Vorweihnachtszeit befinden, haben die Teams der Erste Bank Eishockey Liga keine Geschenke zu vergeben. Zu knapp liegen die Teams zusammen um im geballten vorweihnachtlichen Eishockey-Programm locker zu lassen. Im Gegenteil, Punktesammeln ist angesagt um sich für die Crunchtime des Grunddurchgangs die bestmögliche Ausgangsposition zu sichern.
Salzburg will gegen Graz nachlegen
Nach zwei deutlichen Niederlagen in Serie kehrte der EC Red Bull Salzburg am Freitag zurück in die Erfolgsspur. Der 5:2 Heimsieg hielt die Südtiroler weiter auf Distanz, gegen die Moser Medical Graz 99ers wollen sie nun erneut die Leistung vom Freitag abrufen und voll punkten.
Die Steirer haben am Freitag vor heimischer Kulisse gegen Znojmo mit 1:3 verloren – es war ihre dritte Niederlage in Serie – damit rutschten sie auf den neunten Tabellenrang ab. Mittlerweile fehlen bereits sieben Punkte auf eine Top-6 Platzierung. Head Coach Ivo Jan versuchte dennoch das Positive des Spiels zu sehen.
„Wir haben in den ersten 40 Minuten nicht unser bestes Hockey gezeigt. Erst im Schlussabschnitt haben wir begonnen das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben. Das ist aber gleichzeitig das Positive, das wir aus diesem Spiel mitnehmen können. Wir haben im letzten Abschnitt Charakter gezeigt. Aber Ende des Tages geht es um Punkte und davon konnten wir am Freitag keine mitnehmen.“
Dementsprechend frustriert zeigte sich auch Markus Pirmann von den 99ers. „Unser Ziel ist es in jedem Spiel drei Punkte zu holen. Das haben wir wieder nicht geschafft. Wir sind natürlich alle etwas frustriert. Aber es geht weiter und der nächste Gegner wartet schon. Wir müssen noch härter im Training arbeiten und mehr Druck auf das Tor ausüben, dann wird die Scheibe auch bald wieder öfter reingehen.“
Dennoch weiß der amtierende Meister rund um Michael Schiechl von der Stärke der 99ers. „Graz ist gefährlich. Sie haben Spieler in der Mannschaft, die Spiele im Alleingang entscheiden können. Wir wollen daher umso mehr wieder als Kollektiv auftreten und damit an die gestrige Leistung anschließen“.
In den beiden bisherigen Duellen setzte sich jeweils das Heimteam durch. Auch Raphael Heuburger warnt vor der Ausgeglichenheit der Liga. „Wir müssen jedes Spiel mit 100% angehen, sonst kann man in dieser Liga gegen jeden verlieren. Die Grazer spielen diszipliniert, stehen defensiv gut und lauern auf die Konter. Diese Möglichkeiten sollten wir ihnen nicht geben.“
Bozen will sich von Top-6 Gerangel fernhalten
Die Chance auf den dritten Tabellenplatz im direkten Duell gegen den amtierenden Meister, hat der HCB Südtirol Alperia vorerst vergeben. Nun geht es für die Südtiroler in erster Linie darum, sich vom Gerangel um die Top-6 Plätze fernzuhalten.
Dazu müssen vor allem die Begegnungen gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte gewonnen werden. So zum Beispiel auch gegen den Besitzer der roten Laterne HDD Olimpija Ljubljana.
Die Slowenen, für die nun ein Auswärtstrip ansteht, konnten seit vier Runden keine Punkte mehr erobern. Nach dem Spiel in Bozen geht es direkt weiter nach Dornbirn. Kristijan Cepon ist für diesen Trip bereits vorbereitet.
„Wir spielen zwei schwere Auswärtsspiele innerhalb von nur zwei Tagen. In Bozen war es für uns nie leicht. Wir müssen mit der notwendigen Vorsicht und Disziplin in das Spiel gehen und Fehler vermeiden.
Das kostete uns auch die Chance auf Punkte gegen Linz.“ Vor der Niederlage gegen den amtierenden Meister, konnten die Südtiroler vier Siege en-suite verbuchen. Zwei Niederlagen in Serie mussten die Foxes das letzte Mal im Oktober einstecken, seither konnten sie nach einer Niederlage immer den Sieg erobern.
Ihr Guthaben auf den ersten „Nicht-Playoff-Platz“ beträgt mittlerweile neun Punkte und dieser Polster soll gehalten werden. Die beiden bisherigen Begegnungen gegen Ljubljana gingen klar an die Südtiroler. Lediglich ein Tor gelang den Slowenen bisher im Duell.
Fehervar strebt nächste Überraschung an
Fehervar AV19 ist zurzeit eines der heißesten Teams. Vier der letzten fünf Spiele konnten die Ungarn für sich entscheiden, damit ist der Anschluss an die Verfolgergruppe auf die Top-6 beinahe geschafft.
Im letzten Spiel feierten sie einen Comeback-Sieg in der Overtime gegen den zweiten der Tabelle aus Linz. Dieser Erfolg nach einem 1:5 Rückstand gab Benoit Laporte einige Aufschlüsse. „Dieses Spiel hat uns zwei wichtige Dinge gelehrt.
Erstens wissen wir jetzt, dass wir uns gegen jedes Team in der Liga zurück kämpfen können. Zweitens müssen wir uns immer bewusst sein, dass wenn wir über 60 Minuten unseren gameplan verfolgen und unser Spiel spielen der Erfolg von alleine kommt.“
Das umgekehrte Schicksal erlitt der HC TWK Innsbruck in der vergangen Runde. Sie gaben ihr Spiel in Klagenfurt nach 3:1 Führung noch aus der Hand. „Wir haben einmal mehr ein gutes Auswärtsspiel gemacht und uns mehr verdient. Das letzte Drittel war nicht mehr so stark. Die Mannschaft hat gut gearbeitet, der KAC war am Ende das glücklichere Team.“ analysierte Haie-Headcoach Rob Pallin die Niederlage kurz und knapp.
Im Schlussabschnitt drehten die Kärntner binnen drei Minuten die Partie. „Wir werden das alles analysieren und uns erinnern was uns erfolgreich macht. Viel Zeit bleibt ohnehin nicht. Bereits am Sonntag wartet mit Fehervar ein gefährliches Team.“ Die Haie sind in jedem Fall gewarnt. „Fehervar ist sehr gefährlich. Wir dürfen sie nicht unterschätzen. Wir müssen wieder 100 Prozent geben. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Es liegt an uns“, so der US-Amerikaner.
Aber auch Fehervar Coach Laporte weißt über die Qualitäten der Haie bestens Bescheid. „Wir wissen, dass Innsbruck ein schnelles Team ist, das vor dem Tor extrem gefährlich ist. Beim letzten Aufeinandertreffen unterliefen viele Fehler vor unserem eigenen Tor, gerade im letzten Drittel, aber seither hat sich unser Spiel in der defensive zone stark verbessert. Wir müssen da weitermachen, wo wir am Freitag aufgehört haben.“
Die beiden bisherigen Begegnungen gingen an die Haie. Für beide Teams wären die drei Punkte enorm wichtig. Die Haie wollen den Abstand auf die die „Nicht-Playoff-Plätze“ weiter wahren, während Fehervar zur Verfolgergruppe aufschließen könnte.
Znojmo will Chance auf Top-6 wahren
Der HC Orli Znojmo verbuchte zuletzt zwei Siege und hat sich somit wieder ganz dicht an die Top-6 herangekämpft. Lediglich ein Punkt fehlt den Tschechen noch auf die Villacher
. Der Dornbirner EC hingegen scheint sich auf den elften Platz ziemlich festgesetzt zu haben. Im letzten Spiel gegen den VSV scheiterten sie allerdings nur haarscharf mit 5:6. Nach einem 2:5 Rückstand gelang ihnen binnen weniger Minuten noch der Ausgleich, doch der VSV entschied das Spiel in der vorletzten Minute.
Bulldogs Coach Dave MacQueen zeigte sich trotz der bitteren Niederlage mit der kämpferischen Leistung seines Teams sehr zufrieden. „Wir zeigten endlich wieder Emotionen. Wir spielten ein gutes, hartes Spiel und kämpften uns bis zum 5:5 zurück. 90 Sekunden vor Ende bekam dann der VSV diese eine Chance und verwertete auch eiskalt. Wir müssen nun auf den kleinen Sachen aufbauen. Wenn wir mit der Emotion vom Freitag spielen und eventuell noch etwas smarter werden, dann sind wir auf dem richtigen Weg.
Kurzfristig gesehen, gilt es nun unsere Emotionen auf die beiden Spiele am Sonntag und Montag zu bündeln.“ Die beiden bisherigen Spiele gingen jeweils knapp mit 4:3 an Znojmo. Gelingt den Tschechen am Sonntag ein weiterer Erfolg, könnten sie bereits nach dem Wochenende wieder über dem Strich der Top-6 stehen. Doch auch die Bulldogs haben sich viel vorgenommen und sind nach den knappen Niederlagen doppelt motiviert.
Weihnachtsspiel in Wien
Bei den UPC Vienna Capitals wird Weihnachten vorgefeiert. Im traditionellen Caps-Weihnachtsspiel ist dieses Jahr der KAC zu Gast in der Wiener Albert-Schultz-Halle. Das karikative Schlagerspiel steht im Zeichen der Diabetes-Initiative.
Dieses Thema kommt nicht von ungefähr, denn auch der kanadische Profi in den Reihen der Caps Taylor Vause ist seit seinem 17.von Diabetes Typ 1 betroffen und zeigt tagtäglich, dass ein normales Leben, sogar Spitzensport mit dieser Krankheit möglich ist.
„In meinen Augen ist Diabetes Typ 1 eine Krankheit, die man durch tägliche Erfahrungen immer besser in den Griff bekommen kann. Es braucht allerdings Zeit. Meine erste Eishockey-Saison nach der Diagnose war die schlechteste in meinem bisherigen Leben. Erst nach eineinhalb Jahren konnte ich mir nicht mehr vorstellen, wie es ohne Diabetes wäre. Insgesamt hat es knapp zwei Jahre gedauert, bis ich mich wieder wohl gefühlt habe.“ Dass er sich so richtig wohl fühlt, beweist auch der momentane Tabellenplatz der Caps, sie lachen mit fünf Punkten Vorsprung von der Tabellenspitze, Vause selbst hat in dieser Saison bereits 12 Punkte beigesteuert.
Der KAC konnte zuletzt neun Punkte in den letzten drei Spielen einfahren. Der letzte Sieg gelang gegen die Haie durch ein starkes Finish.
Mike Pellegrims freute sich vor allem über den Charakter den sein Team gezeigt hat. „Unsere Mannschaft kam sehr ambitioniert aus der Kabine, wir waren aber einen Tick zu aggressiv und begingen zu viele Stockfouls, so ging Innsbruck auch in Führung. Wir wurden dann insbesondere bei „Fünf-gegen-Fünf“ immer stärker und haben mit dem Tor von Johannes Bischofberger noch im ersten Drittel den Anschluss gefunden. Das 1:3 hat uns nicht aus der Bahn geworfen, vielmehr haben wir Charakter gezeigt und uns zurückgekämpft. Mit einem starken Schlussdrittel konnten wir die Partie zu unseren Gunsten entscheiden. Das war eine richtige Schlacht und wir freuen uns über die drei Punkte.“
Somit verkürzte der KAC den Rückstand auf die Top-6 auf drei Punkte. „Der KAC ist nach einem kurzen Hänger wieder voll da. Das zeigen auch die Erfolge gegen die Black Wings Linz und die Haie aus Innsbruck. Wir müssen 60 Minuten unser Spiel durchziehen. Das wird auch die einzige Möglichkeit sein gegen die Kärntner drei Punkte einzufahren“, so Capitals Head-Coach Serge Aubin. Die beiden bisherigen Saisonduelle gewann jeweils Wien. „Gegen den KAC ist es immer ein besonderes Duell. Es leben auch viele Kärntner in Wien. Die Stimmung ist jedes Mal top. Die Vergangenheit verleiht dem Aufeinandertreffen natürlich auch einiges an Brisanz. Ich erinnere nur an die Final-Niederlage vor ein paar Jahren. Also da ist noch immer ein bisschen Feuer dahinter, dass wir den Rotjacken etwas zurückzahlen wollen“, ergänzt Goalie David Kickert.
Black Wings wollen zweiten Platz verteidigen
Die LIWEST Black WIngs Linz sind im Dezember weiterhin auf der Suche nach ihrer Konstanz. In den vergangenen fünf Spielen haben sich Sieg und Niederlage abgewechselt, erst am Freitag gaben die Stahlstädter wieder eine scheinbar schon gewonnene Partie aus der Hand gegeben.
Enttäuschend auch für Trainer Rob Daum: „Fünf Tore sollten eigentlich reichen, um auswärts zu gewinnen. Wir haben nach dem Torhüterwechsel bei Fehervar kein Tor mehr erzielen können, er hat gut gehalten und uns bei fünf Treffern gehalten. Das reichte für sie.“ Dass die Linzer zu früh vom Gaspedal gingen sieht Rob Daum nicht so. „Ich denke nicht, dass wir ein schlechtes Spiel gemacht haben, auch nicht in der Defensive. Wir haben über 60 Minuten ein gutes Auswärtsspiel gespielt, aber wenn man sechs Gegentore zulässt dann ist es halt schwer zu gewinnen.“
Trotz der bitteren Niederlage hielten sich die Black Wings weiterhin auf Rang zwei. Dieser Tabellenplatz soll am Sonntag gegen den EC VSV bestätigt werden. Doch auch die Villacher sind unter Zugzwang, sogar mehr als Linz. Mit gerade mal einem Punkt Vorsprung stehen sie auf einen so wichtigen Top-6 Platz. Die Kärntner ereilte am Freitag beinahe ein ähnliches Schicksal, aber sie konnten gerade noch den Kopf aus der Schlinge ziehen. Die Villacher führten gegen Dornbirn schon mit 5:2, die Vorarlberger glichen aber aus. Kurz vor Schluss fiel doch noch der Siegtreffer für den VSV, die zwei ihrer letzten drei Spiele gewannen. Allerdings gerade in der Fremde taten sich die Adler schwer – in den vier Auswärtspartien seit Mitte November gab es für den VSV vier Niederlagen.
Die Black Wings hingegen konnten die letzten vier Heimspiele für sich entscheiden. Dass dieses Duell dennoch traditionellerweise von hoher Spannung geprägt ist, bewiesen die letzten beiden Aufeinandertreffen, in denen sich die Linzer einmal in der Overtime und einmal im Shoot-out durchsetzten. Doch das Gesetz der Serie gibt den Black Wings auftrieb, seit zwei Jahren verloren sie nicht mehr vor ihren Heimfans gegen die Adler. Oliver Roy vom VSV sieht die Begegnung als Prüfstein für sein Team „Das Spiel gegen Linz ist für uns sein guter Test. Es gibt uns die Möglichkeit zu sehen, wo wir im Vergleich zu einem der Top-Teams stehen und um zu beweisen, dass wir mithalten können.“
Erste Bank Eishockey Liga, 29. Runde:
So, 11.12.2016: EC Red Bull Salzburg – Moser Medical Graz99ers (15:30 ServusTV Live)
Referees: GRUBER, TRILAR, Ettlmayr, Verworner
So, 11.12.2016: HCB Südtirol Alperia – HDD Olimpija Ljubljana (16:00 Uhr)
Referees: KELLNER, SMETANA, Kontschieder, Rakovic
So, 11.12.2016: HC TWK Innsbruck – Fehervar AV19 (17:30 Uhr)
Referees: PIRAGIC, SIEGEL, Gatol, Zgonc
So, 11.12.2016: Dornbirner EC – HC Orli Znojmo (17:30 Uhr)
Referees: NIKOLIC M., STOLC, Pardatscher, Schauer
So, 11.12.2016: UPC Vienna Capitals – EC-KAC (17:30 Uhr)
Referees: LEMELIN, NIKOLIC K., Haurum, Kaspar
So, 11.12.2016: EHC LIWEST Black Wings Linz – EC VSV (17:30 Uhr)
Referees: BERNEKER, STERNAT, Angerer, Soos
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