„Aufs falsche Pferd gesetzt“
Alt-Senator Oskar Peterlini sagt zum Ausgang des Referendums: „Italien hat uns vor einem autoritären Regime bewahrt.“ Und er attackiert den LH und die SVP.
Glücklich über den Ausgang des Referendums ist Oskar Peterlini.
„Italien hat uns vor dem Zentralismus gerettet“. Mit einer breiten Mehrheit habe das Volk diese Verfassungsreform abgelehnt, die das Volk geteilt und auch in Südtirol die Lager gegeneinandergehetzt hat, bedauert Peterlini.
Mit dem Sieg des Nein, wurde Italien vor einem autoritären Regime bewahrt, das alle Macht nach Rom und in die Hände einer einzigen Regierungs-Partei gebracht hätte. „Doppelt glücklich bin ich für Südtirol“, so der ehemalige Senator. „Unsere Autonomie bleibt bewahrt, braucht sich nicht einem zentralistischen System unterzuordnen, braucht keine durchlöcherte Schutzklausel, um sich davor zu schützen“, so Peterlini wörtlich.
Die politische Führung Südtirols habe wegen einer schwachen Zusage die Autonomie aufs Spiel und aufs falsche Pferd gesetzt. Dass Südtirol als einziges autonomes Land für den Zentralismus gestimmt habe, belasteeSüdtirols Glaubwürdigkeit in Italien und schüre den Neid gegen unsere Sonderautonomie noch mehr.
Oskar Peterlini:
„Dies verdankt es einer Führung, die die Lage total falsch eingeschätzt hat. Alle autonomen Regionen haben dagegen gestimmt; von den zwei ,roten‘ Regionen Emilia-Romagna und Toscana abgesehen, auch alle anderen ordentlichen Regionen Italiens.
Um solche Fehler zu vermeiden, wäre es opportun, zur ehemaligen Diskussionskultur zurückzukehren, die gerade die Sammelpartei immer ausgezeichnet hat. Andersdesdenkende an den Pranger zu stellen, wie es in Südtirol geschehen ist, ist kein Merkmal einer reifen Demokratie.
Ich bin froh, dass ich davor gewarnt habe, auch wenn die Mittel und Möglichkeiten gegen die Propaganda der Mehrheit, ein Kampf von David gegen Goliath waren. Oskar Peterlini dankt allen Südtirolern, die sich an der Wahl beteiligt und ihre Reife für die demokratische Mitbestimmung gezeigt haben, unabhängig wie sie gewählt haben.“
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