Die Pleite-Gemeinde
Es reicht hinten und vorn nicht mehr. Die Gemeinde Sand in Taufers hat endlich offen gelegt, wie viel Geld tatsächlich fehlt.
von Silke Hinterwaldner
Dass der Gemeinde Sand in Taufers das Wasser bis zum Hals steht, wusste man im Grunde bereits. Aber im „einheitlichen Strategiedokument“ wird nun endlich Klartext gesprochen. Darin aufgelistet sind die wichtigsten Faktoren, die die Verwaltung finanziell in die Enge treiben. Es ist klar, dass dabei das Hallenbad Cascade der große Geldfresser ist.
Insgesamt kommt die Gemeinde Sand in Taufers auf eine Pro-Kopf-Verschuldung von über 7.500 Euro, die Gesamtverschuldung beträgt also mehr als 40 Millionen Euro. Das führt dazu, dass es jetzt schon manchmal schwierig ist, Geld für das Bezahlen von Rechnungen aufzutreiben. Im Strategiedokument heißt es, das Haushaltsgleichgewicht werde „stark in Mitleidenschaft“ gezogen.
„Wir haben immer für Offenheit und Transparenz gekämpft“ erklärt Oppositionsgemeindesrat Haymo Langer (oben im Bild) mit Blick auf das insgesamt 88 Seiten umfassende Strategiedokument, jetzt endlich habe man die finanzielle Misere offen beschrieben. Und weiter: „Bedanken kann sich der hoch verschuldete Gemeindebürger nun bei der alten Verwaltung unter dem Bürgermeister Helmuth Innerbichler und seinen Getreuen in der SVP.“
Dieser immense Schuldenberg sei in den Jahren 2005 bis 2015 angehäuft worden. „Hauptgrund für diese Misere ist der Bau der Cascade, der in dieser Form nie hätte genehmigt werden dürfen“, erklären die Räte vom Bündnis Taufers 2010, „die politische Entscheidung zum Bau wurde aufgrund eines Finanzierungsplanes gegründet, der von Anfang an jeglicher Realität entbehrte. Auch die Führungs- und Instandhaltungskosten werden das ihre zur fatalen finanziellen Situation beitragen.“
Wie geht es jetzt weiter?
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