Die lange Nacht
Die Lange Nacht der Bozner Museen 2016 war wieder ein voller Erfolg: Über 16.000 Eintritte wurden registriert.
Neun Stunden Kultur und Unterhaltung boten am Freitag neun Museen der Landeshauptstadt bei der Langen Nacht der Bozner Museen.
Viele Menschen aus Südtirol, aber auch Christkindlmarkt-Touristinnen und –Touristen und wieder auffallend viele Menschen mit Migrationshintergrund besuchten die gestrige Lange Nacht der Bozner Museen. Und vor allem in den ersten Stunden der Veranstaltung bestand das Publikum wieder vor allem aus Familien mit Kindern.
In Zahlen übersetzt: Über 16.000 Eintritte verzeichneten zwischen 16 Uhr und ein Uhr nachts die neun beteiligten Museen. Trotz Regen und Streik der öffentlichen Verkehrsmittel, nahmen also wieder viele Menschen die Gelegenheit wahr, die in den Bozner Museen bewahrten und ausgestellten Schätze genauer kennenzulernen, an den angebotenen Veranstaltungen teilzunehmen und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.
Die Lange Nacht der Bozner Museen bot auch in ihrer 15. Ausgabe viele Höhepunkte, wie etwa die Vorführungen von mittelalterlichen Berufen und Kleidern auf Schloss Runkelstein, das wie jedes Jahr vor allem von Familien mit Kindern aufgesucht wird.
Auch in der Dokumentations-Ausstellung im Siegesdenkmal waren auf Grund des Bastelworkshops viele Kinder anzutreffen, hier freut sich allerdings ein mehrheitlich erwachsenes Publikum darüber, dass das sonst immer noch als verbarrikadiert empfundene Denkmal nun auch bei der Langen Nacht der Bozner Museen seine Tore öffnet.
Wenige Gehminuten stadteinwärts waren es im Stadtmuseum vor allem die historischen und sonst nicht zugänglichen Weinkeller, die musikalischen Klänge aus der Barockzeit sowie die Ausstellung über die Landschaften im Wandel, die das Interesse des Publikums weckten.
Den üblichen Publikumsansturm – darunter viele Kinder – registrierte auch das gegenüberliegende Südtiroler Archäologiemuseum; hier wurden vor allem das musikalische Figurenspiel „Ötzis träumt“ und die Kupferwerkstatt besucht.
Das Merkantilmuseum bot hingegen die neue Sonderausstellung zu Franz Anton von Kofler, der die erste große Fabrik der Stadt gründete und erster Präsident der Handelskammer Bozen war, sowie das Bogenschießen für Kinder.
Besonders beliebt bei Kindern war traditionsgemäß das Naturmuseum Südtirol mit seinen Schmetterlingen, den face-painting-Stationen und den faszinierenden Sandzeichnungen von Nadia Ischia.
Und ebenfalls von Kindern geschätzt wurde das Schulmuseum mit seinen Schreib- und Bastelwerkstätten. Zum ersten Mal bei der Langen Nacht der Bozner Museen mit dabei war heuer das Semirurali-Haus im Don Bosco-Viertel.
Dabei handelt es sich um eines der wenigen, erhalten gebliebenen Häuser, die Ende der 1930er Jahre für die Arbeiter der großen Industriebetriebe in Bozen gebaut worden waren und ab den 1980er Jahren großen Mehrfamilienhäusern weichen mussten.
Den darin 2015 eröffneten Ausstellungsparcours, der die Geschichte dieses Wohnviertels dokumentiert, besuchen meist Menschen, die selbst noch dort gelebt und folglich einen sehr persönlichen Bezug dazu haben; der Museumsbesuch wird deshalb nicht selten zu einem sehr emotionalen Erlebnis, auch gestern war es nicht anders.
Den Abschluss der Langen Nacht der Bozner Museen bildete schließlich wie jedes Jahr auch am Freitag wieder die Projektion eines Videos an der Medienfassade des Museion; diesmal kam der Künstler John Armleder mit seinem Video „Endless“ zum Handkuss.
Die Lange Nacht der Bozner Museen 2016 wurde von der Abteilung Museen der Autonomen Provinz Bozen, vom Betrieb “Landesmuseen” und von der Stiftung Sparkasse gefördert.
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