„Haltloser Vorwurf“
Die JG in der SVP reagiert mit Unverständnis auf „scheinheilige Schuldzuweisungen“ der Grünen in Zusammenhang mit dem tragischen Tod eines Flüchtlings.
Die Junge Generation zeigt sich über die Äußerungen der Grünen, wonach der Unfall, der sich am Montagabend am Bozner Bahnhof zugetragen hat, auf politisches Versagen zurückzuführen sei, mehr als nur verwundert. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass die Grünen selber ja auch Vertreter im Landtag und in der Bozner Stadtregierung stellen, erscheine eine derartige Aussage als scheinheilig.
In einer Aussendung heißt es:
„Der Unfall, bei dem ein minderjähriger Flüchtling von einem Güterzug erfasst worden und dabei ums Leben gekommen ist, ist ein sehr tragischer Vorfall, der jedenfalls zu denken gibt.
Aus unserer Sicht ist es jedoch aber mehr als nur fragwürdig, wenn man mit derartigen Pauschal-Schuldzuweisungen versucht, der Politik den schwarzen Peter an dieser Tragödie in die Schuhe schieben, ohne eigene Lösungsvorschläge zu nennen.
So hat die Landesregierung in Vergangenheit doch eine Reihe von Maßnahmen gesetzt, um den Bedürfnissen von ankommenden Flüchtlingen nachzukommen. So gibt und gab es immer wieder Fälle, in denen die Betten in Aufnahmeeinrichtungen sogar leer geblieben sind. Nun herzugehen und die Schuld des tragischen Unfalls der Landespolitik in die Schuhe zu schieben, ist aus unserer Sicht völlig haltlos.
Vielmehr ist es so, dass jeder Flüchtling, der in Italien ankommt, nicht in Italien bleiben sondern nach Österreich oder Deutschland weiterfahren will. Das ist ein offenes Geheimnis.
Nachdem die Kontrollen in den Personenzügen und an der Brennergrenze zugenommen haben, suchen die Menschen nach neuen Lösungen. Somit kann der Unfall keinesfalls als Folge des Versagens der Politik angesehen werden, sondern vielmehr als verzweifelter Versuch, einen neuen Weg zu finden, um nach Österreich oder Deutschland zu kommen.
Und dies nicht, weil es in Südtirol keine Aufnahmeeinrichtungen mit entsprechender Verpflegung gibt, sondern vielmehr weil sich die Flüchtlinge in Österreich und Deutschland ein besseres Leben als in Italien erwarten.“
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