Unterstützte Kommunikation
Seit einigen Jahren gibt es in Südtirol ein Netzwerk für „Unterstützte Kommunikation“, in der engagierte Eltern, Mitarbeiterinnen für Integration, Lehrerinnen, Therapeuten und UK-Nutzer arbeiten.
Menschen ohne oder mit eingeschränkter Lautsprache können und wollen sich mitteilen.
Dies gelingt mit Hilfe von Gebärden, Bildkarten, Piktogrammen, elektronischen Kommunikationshilfen über Tablet oder Computer: sogenannte Unterstützte Kommunikation (UK).
Seit einigen Jahren gibt es in Südtirol ein Netzwerk für „Unterstützte Kommunikation“. Engagierte Eltern, Mitarbeiterinnen für Integration, Lehrerinnen, Therapeuten und UK-Nutzer haben sich zu einer Arbeitsgruppe im AEB zusammengeschlossen, um sich auszutauschen, sich fortzubilden und die Situation der UK-Nutzer durch Bildung und Sensibilisierungsarbeit in der Öffentlichkeit zu verbessern.
Dazu fand kürzlich ein Treffen mit Inspektor Franz Lemayr, dem Leiter der Fachstelle für Inklusion am Deutschen Schulamt, Eltern, Mitarbeiterinnen für Integration, Lehrpersonen und Therapeuten statt.
Als besonders heikel erweist sich das Thema Kontinuität bei der Stellenwahl.
Nichtsprechende Kinder haben ganz besondere Bedürfnisse. UK ist ein sehr komplexes Thema. Es erfordert sehr viel Zeit sich einzuarbeiten. Deshalb ist es oft nervenaufreibend, wenn die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter für Integration jedes Jahr wechseln. Viel kostbare Zeit und Energie geht so verloren.
Allerdings hat Inspektor Lemayr erklärt, dass das geltende Arbeitsrecht eine Änderung schwierig macht.
Vieles wurde aber auch schon erreicht. So etwa eine Fachstelle für UK im Schulamt, dessen Ansprechpartnerin Frau Margot Pohl ist. Sie bietet Sprechstunden und Begleitung für das Personal der Schule und des Kindergartens an. Rafael Donati benutzt selbst einen Sprachcomputer zum Kommunizieren. Er hält Vorträge im ganzen Land und ist das beste Beispiel dafür, wie wichtig und erfolgreich UK ist. Mittlerweile gibt es auch eine eigene Website: https://unterstuetztekommunikation.wordpress.com
Um die Situation der Schüler mit UK-Bedarf weiter zu verbessern, plant das Schulamt eine Kursfolge zum Thema UK mit dem Ziel, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlich zu qualifizieren, um ihnen künftig den Vorzug bei der Besetzung von Stellen mit UK-Bedarf zu ermöglichen.
Eine große Hürde beim gleichberechtigten Zugang zur Bildung in aber auch außerhalb der Schule stellen die knappen Betreuungsstunden dar. Sie reichen gerade einmal für die allernotwendigste Zeit im Unterricht. Wir Eltern wünschen uns mehr Betreuungsstunden für die Kinder.
So könnte die Teilnahme an Wahlpflichtfächern oder Musikschule möglich sein. Hier ist die Politik gefordert, das im letzten Jahr verabschiedete Landesgesetz für Menschen mit Behinderung mit Leben zu füllen und zusätzliche Ressourcen bereitzustellen. Wir hoffen, dass dieses Versprechen für gleiche Bildungschancen mit dem Haushaltsgesetzt für das kommende Jahr eingelöst wird.
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