Streik in der Textilbranche
Die Beschäftigten in der Textilbranche sind morgen zu einem achtstündigen Streik aufgerufen. Die Gründe für die Protestaktion – und wie die Situation in Südtirol aussieht.
von Heinrich Schwarz
Über 20 Jahre sind seit dem letzten Streik in der italienischen Textilbranche vergangen, heißt es von den Gewerkschaften. Nach dieser langen Zeit haben sie die 420.000 Beschäftigten nun wieder aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Der Entschluss wurde von den nationalen Textilgewerkschaften gefasst, nachdem die Verhandlungen des bereits am 31. März abgelaufenen Kollektivvertrages blockiert sind.
Die territorialen Gewerkschaften wurden angehalten, den achtstündigen Streik innerhalb 21. November zu planen. In Südtirol hat man den Streik auf den morgigen Freitag festgelegt.
Die Textilgewerkschaften hätten mehrmals betont, dass die von den Arbeitgebern eingebrachten Probleme gelöst werden müssen. „Doch es hat den Anschein, als wollen die Unternehmer nur Kürzungen an den bestehenden Rechten vornehmen“, ärgert sich Markus Dibiasi vom ASGB. Diese Einstellung habe die Arbeitnehmervertreter bewogen, den Verhandlungstisch zu verlassen und den Streik auszurufen. Bis Mitte Dezember soll auch noch eine nationale Kundgebung stattfinden.
In Südtirol hat die Textilbranche ihre besten Zeiten längst hinter sich. In den 90er-Jahren, sagt Dibiasi, habe es noch 1.000 bis 1.500 Arbeitsplätze gegeben. „Heute gibt es noch rund 300 Beschäftigte in einigen wenigen Betrieben“, so der Gewerkschafter. Laut Dibiasi handelt es sich bei den Beschäftigten in Südtirol vor allem um Frauen – mit niedrigsten Löhnen.
EINEN AUSFÜHRLICHEN ARTIKEL ÜBER DIE BEZAHLUNG IN SÜDTIROL UND DIE FORDERUNGEN DER UNTERNEHMER LESEN SIE IN DER DONNERSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.
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