Das Tiroler Derby
Am Sonntag steigen viele Top-Spiele in der 18. Runde der Erste Bank Eishockey Liga. Der HCB empfängt die Innsbrucker Haie.
Am Sonntag steigen viele Top-Spiele in der 18. Runde der Erste Bank Eishockey Liga. Neben dem prestigeträchtigen Kärntner-Derby, kämpfen die EHC LIWEST Black Wings Linz im direkten Duell gegen die UPC Vienna Capitals um den Anschluss an die Tabellenspitze. Auch das Tiroler-Derby verspricht einiges an Spannung, sind doch der HCB Südtirol Alperia und der HC TWK Innsbruck nicht nur auf der Landkarte, sondern viel mehr auch in der Tabelle Nachbarn.
Derby-Time in Villach
Das zweite Kärntner-Derby dieser Saison steht vor der Tür. In der ersten Begegnung, vor knapp einem Monat, setzte sich der EC KAC mit 5:3 durch. Im ersten Spiel nach der international Break, mussten beide Teams Niederlagen hinnehmen.
Während sich der EC-VSV nach Führung gegen die Capitals doch noch knapp geschlagen geben musste, setzte es für den KAC eine 2:4 Niederlage gegen die 99ers. KAC Headcoach Mike Pellegrims zeigte sich unzufrieden mit dem Einsatz seines Teams.
„Das war eine verdiente Niederlage. Wir waren von Anfang an nicht bereit dazu, hart zu arbeiten und zu kämpfen. Das darf man sich in dieser Liga nicht erlauben, denn dann verliert man. Wenn man nicht in jedem Shift fightet, steht am Ende ein Ergebnis wie das heutige. Summa summarum war das nicht gut genug.“
In der Tabelle liegen weiterhin beide Teams Nase an Nase, an achter bzw. neunter Stelle. Die Klagenfurter konnten bislang um einen Punkt mehr erobern. Bei der Tordifferenz liegen sie sogar gleich auf (+2). Einziger Unterschied, während der KAC in der Defensive etwas kompakter steht und nur knapp mehr als 2,5 Gegentore pro Spiel zulässt, liegt der Fokus bei den Villachern eher in der Offensive – sie erzielen knapp 3,5 Tore pro Partie.
Für beide Teams wäre ein Sieg im prestigeträchtigen Derby enorm wichtig, um nicht den Anschluss an die Top-6 zu verlieren.
VSV Coach Greg Holst freut sich jedenfalls bereits auf das zweite Derby der Saison. „Das Derby ist etwas ganz Besonderes, es treffen zwei gute Mannschaften aufeinander, die beide in dieser Saison schon sehr gute Leistungen gezeigt haben. Der KAC ist nicht zu unterschätzen, jeder Spieler in unserer Mannschaft muss sein Bestes geben um zu gewinnen. Es wird sicher wieder ein Top-Spiel.“
99ers fordern Bulldogs
Die Moser Medical Graz 99ers absolvierten bereits zwei Spiele nach der international Break. Während sie gegen Linz noch den Kürzeren zogen, gelang am Freitag der 4:2 Erfolg in Klagenfurt. Nicht zuletzt, weil Oliver Setzinger seinen zweiten Doppelpack der Saison landete. Der Start der Bulldogs nach der Pause verlief weniger erfolgreich. Sie mussten sich im Shoot-out gegen Fehervar geschlagen geben.
Die 99ers haben sich – neben Innsbruck – zum ersten Verfolger des Spitzentrios herauskristallisiert. Mit neun Punkten Differenz zum dritten Platz ist zwar noch ein wenig Respektabstand vorhanden, dieser könnte aber nach einem Sieg gegen Dornbirn weiter zusammenschrumpfen, zumal sich Linz und Wien im direkten Duell gegenseitig Punkte wegnehmen werden.
Die Bulldogs hingegen benötigen dringend wieder Punkte, wollen sie – wie auch in der Vorsaison – den Sprung in die Top-6 schaffen. Davon sind sie zurzeit noch sind Punkte entfernt. Nicht zuletzt, weil sie bislang in dieser Saison noch mit ihrer Chancenauswertung hadern. Weniger als 7% ihrer Schüsse finden das Ziel. Bei den 99ers läuft es in dieser Saison sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive runder.
Mit Oliver Setzinger und Kyle Beach verfügen die Murstädter über eines der gefährlichsten Stürmer-Duos der Liga, mit guter Rollenverteilung. Während Setzinger meist als Vorbereiter in Erscheinung tritt – mit 17 Assist führt er die Ligawertung an -, ist Beach für das Einnetzten zuständig. Ihm gelangen bislang 14 Tore – ebenfalls Liga-Topwert.
Leader gegen Underdog
Direkt nach der international Break, rechtfertigte der EC Red Bull Salzburg seine Tabellenführung und gewannen das Topspiel gegen die Black Wings aus Linz. Head-Coach Greg Poss zeigt sich froh über den erfolgreichen Start nach der Pause. „Wir haben mit sehr viel Energie gespielt. Das erste Spiel nach der Pause ist nie leicht, dafür bin ich sehr zufrieden. Immerhin gelangen uns fünf Tore gegen eines der Spitzenteams.“ Doch auch Fehervar startete mit einem Erfolg nach der Pause. Gegen Dornbirn gelang ein 3:2 Sieg im Shoot-Out, damit halten sie weiter Anschluss zum unteren Mittelfeld.
Die Salzburger stehen nicht ohne Grund an der Tabellenspitze. Nach 17 gespielten Runden, sind sie sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive das Maß aller Dinge. Dennoch sind die Salzburger vor Fehervar gewarnt, stolperte doch in dieser Saison schon der eine oder andere Favorit über den vermeintlichen Underdog.
Zwei der letzten drei Spiele entscheiden die Ungarn für sich. Die letzte Niederlage von Salzburg ist mittlerweile schon vier Runden alt. Die 99ers waren die letzten die dem Leader ein Bein stellen konnten. Greg Poss kennt jedenfalls das Rezept, wie es mit der Siegesserie weitergehen kann. „Wir dürfen nicht so fokussiert auf die Scheibe sein und den freien Mann richtig abholen.“
Sein Gegenüber, Benoit Laporte hingen weiß, dass sie gegen das offensivstärkste Team der Liga vor allem in der Defensive kompakt stehen müssen.
„Wir sind mittlerweile bei Tag vier unseres Roadtrips. Auswärts gegen den Tabellenführer ist klar, dass wir auf unsere Defensive achten müssen. Salzburg ist eines der besten Teams der Liga. In der letzten Begegnung verloren wir, wegen den Unachtsamkeiten und Toren im letzten Drittel. Unser Ziel für Sonntag ist, das Spiel lange eng zu halten. Wenn uns das gelingt und wir sie nicht zu früh scoren lassen, haben wir eine Chance zu gewinnen.“
Derby der Tabellennachbarn
Nicht nur auf der Landkarte sind der HCB Südtirol Alperia und der HC TWK Innsbruck Nachbarn, auch in der Tabelle liegen sie direkt nebeneinander. Zwei Punkte mehr, konnten die Tiroler Haie bislang erobern, damit sind sie der erste Verfolger des Spitzentrios. Während Bozen im ersten Spiel nach der Pause eine Niederlage gegen Znojmo einstecken musste, gelang den Haien ein Schützenfest gegen Ljubljana. Dennoch hatte Haie-Torchütze Lubomir Stach mahnende Worte: „Wir sind ganz gut in das Spiel gestartet, hatten aber nach dem schnellen 2:0 ein paar Probleme, waren vielleicht auch ein bisschen sorglos. Ljubljana hat aber sehr gut gekämpft. Es war kein einfaches Spiel.“
Die erste Begegnung der beiden Teams zum Saisonauftakt war ein wahres Torfestival mit dem besseren Ende für die Haie. Das bietet nun eine perfekte Chance zur Revanche beim Heimspiel für Bozen. Stach und die Haie sind jedenfalls gewarnt „Ich habe mir zwar noch wenige Gedanken über dieses Spiel gemacht, aber es wird sicher sehr schwer. Es wird eine intensive und schnelle Partie, in der beide Mannschaften viel eislaufen werden.“
Während die Haie in dieser Saison vor allem in der Offensive brandgefährlich sind, bestechen die Foxes durch ihre kompakte Defensive. Diese funktioniert nicht zuletzt deswegen so gut, da die Südtiroler sehr diszipliniert spielen und lediglich knapp neun Strafminuten pro Begegnung aufgebrummt bekommen. Die Haie bestechen durch ihre Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Kein anderes Team hat eine höhere Effizienz beim Abschluss als die Innsbrucker.
Top-Duell zwischen Black Wings und Caps
Nach dem 3:2-Auswärtssieg in Villach wartet auf die UPC Vienna Capitals gleich der nächste schwere Brocken in der Fremde. Der EHC LIWEST Black Wings Linz hat bereits zwei Spiele nach der Pause auf dem Buckel. Nach dem Sieg gegen die 99ers, setzte es eine Niederlage im Topspiel gegen Leader Salzburg. „Es war hart umkämpft und wir hatten im zweiten Drittel einige Chancen, um das Match vielleicht zu gewinnen“ resümiert Back Wings Coach Rob Daum. „Aber dann sind sie in Führung gegangen und dann ist es in Salzburg schwer.“
Das erste Duell der Saison entschieden die Bundeshauptstädter denkbar knapp in der Overtime. Caps Coach Serge Aubin freut sich bereits über ein weiteres Kräftemessen auf Augenhöhe. „Das wird ein big, big Game! Linz spielt seit Saisonbeginn sehr konstant, sie haben insgesamt erst fünf Niederlagen einstecken müssen und konnten sich in den Top-3 der Tabelle festsetzen. Es wird eine große Herausforderung. Aber diese Herausforderung kommt für uns genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir werden unser ganzes Potential abrufen müssen, um nach 60 Minuten als Sieger vom Eis zu geben“.
In ihrer Heimhalle sind die Black Wings eine Macht. Erst eine Niederlage in sieben Heimspielen mussten die Stahlstädter einstecken. Umso erfreulicher die Nachricht, dass die Black Wings nach mehr als zwei Wochen „Heim-Pause“ wieder zurück in ihrer Arena sind. Bei ihrer letzten Niederlage gegen Salzburg, verkauften die Black Wings ihre Haut teuer. Rechtzeitig für das Schlagerspiel sollten nun auch wieder einige Spieler rechtzeitig fit werden, auf die man gegen Salzburg noch verzichten musste. Für beide Teams geht es in dieser Begegnung um einiges, will man doch nicht den Anschluss an Leader Salzburg verlieren.
Ljubjana empfängt Znojmo
Das Tabellenschlusslicht HDD Olimpija Ljubljana musste gleich nach der international Break eine herbe Niederlage gegen die Haie einstecken. Sebastian Hadzic, Stürmer der Dragons rechnet sich dennoch gegen Znojmo Chancen aus „Es lief nicht so, wie wir es uns vorgestellt hätten. Jetzt kommen wir zwar in unsere Arena zurück, aber das macht es nur unwesentlich einfacher. Mit Znojmo kommt ein richtiges gutes Team, wir müssen mit viel Disziplin spielen um gegen die Tschechen bestehen zu können. Am wichtigsten ist aber, dass wir unsere Chancen verwerten. Einmal haben wir es in dieser Saison schon bewiesen, dass wir gegen Znojmo bestehen können. Wir hoffen es gelingt uns wieder.“
Der HC Orli Znojmo erkämpfte sich zuletzt einen Sieg gegen Bozen. Die Tschechen sind somit nach einem etwas verkorksten Saisonstart wieder hauchdünn an den Top-6 dran. Mit einem Sieg in Ljubljana könnte der Sprung bereits gelingen, doch Znojmo verlor in dieser Saison schon einmal gegen das Tabellenschlusslicht. Vor knapp einem Monat setzte es eine 2:3 Niederlage in der Heimarena.
Vor allem in der Offensive hatte Znojmo bisher Ladehemmungen. Mit lediglich etwas mehr als zwei Toren im Schnitt pro Begegnungen, hat nur Ljubljana noch weniger Tore erzielt als die Tschechen. Dagegen konnte auch Vorjahres-MVP Colton Yellow-Horn noch nichts unternehmen. Nach vier Spielen wartet er weiterhin auf seinen ersten Scoring-Punkt in der neuen Saison.
Erste Bank Eishockey Liga, Runde 18:
So, 13.11.2016: EC VSV – EC-KAC (15:30 Uhr, ServusTV live)
Referees: K. NIKOLIC, PIRAGIC, Nothegger, Pardatscher.
So, 13.11.2016: Moser Medical Graz99ers – Dornbirner EC (16:00 Uhr)
Referees: KINCSES, STOLC, Nagy, Zgonc.
So, 13.11.2016: EC Red Bull Salzburg – Fehervar AV19 (16:00 Uhr)
Referees: GAMPER, KELLNER, Angerer, Verworner.
So, 13.11.2016: HCB Südtirol Alperia – HC TWK Innsbruck „Die Haie“ (16:00 Uhr)
Referees: SMETANA, STERNAT, Gatol, Soos.
So, 13.11.2016: EHC LIWEST Black Wings Linz – UPC Vienna Capitals (17:30 Uhr)
Referees: BERNEKER, M. NIKOLIC, Kaspar, Seewald.
So, 13.11.2016: HDD Olimpija Ljubljana – HC Orli Znojmo (17:30 Uhr)
Referees: BABIC, GRUBER, Nemeth, Rakovic.
Weiter
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.