70 Jahre Sennereiverband
Der Sennereiverband Südtirol hat am Montag seinen 70. Geburtstag gefeiert. Ein Buch und ein Film wurden vorgestellt.
Mit hochkarätigen Gästen, darunter Landeshauptmann Arno Kompatscher, und einer ganzen Reihe von Zeitzeugen und Wegbegleitern hat der Sennereiverband Südtirol am Montag in Bozen seinen 70. Geburtstag gefeiert. Zwei Geburtstagsgeschenke hat sich der Verband dabei selbst gemacht: ein Buch und einen Film, die die Geschichte der Südtiroler Milchwirtschaft nachzeichnen und heute vorgestellt wurden.
Am 7. November 1946 war der Sennereiverband Südtirol von Genossenschaften aus dem ganzen Land aus der Taufe gehoben worden, und zwar im Hotel Stiegl in Bozen. Es ist demnach kein Zufall, dass sich der Verband denselben Ort ausgesucht hat, um auf seine 70-jährige Geschichte zurückzublicken – „eine Geschichte von Höhenflügen und Tiefschlägen, von Phasen enger Zusammenarbeit und solchen des harten Wettbewerbs, von rasantem Wachstum und nervenaufreibender Stagnation“, wie Sennereiverbands-Obmann Joachim Reinalter betonte.
Reinalter hob vor allem die historische Tragweite der Entscheidung vor 70 Jahren hervor. Die Ausgangssituation sei damals eine völlig andere gewesen als heute. So gebe es heute statt der Dutzenden kleinen Dorfsennereien von damals nur mehr neun hochspezialisierte, professionell arbeitende, mit ihren Produkten weitum vertretene Milchhöfe und Sennereigenossenschaften. Und der Sennereiverband habe sich von einem Ein-Mann-Betrieb zum größten Dienstleister für die Milchwirtschaft, zu dem Kompetenzzentrum in Sachen Milch in Südtirol entwickelt. „Das hätten wohl auch die ärgsten Optimisten vor 70 Jahren nicht annehmen können“, betonte der Obmann.
Reinalter bedankte sich auch bei den anwesenden Wegbereitern und -begleitern: „Ohne Sie würde es die tragende Säule der Berglandwirtschaft in Südtirol nicht geben“, so der Obmann, der ergänzte: „Eine solche Vorstellung finde ich persönlich erschreckend.“
Dem Sennereiverband zum Geburtstag gratuliert haben heute auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrat Arnold Schuler und Altlandeshauptmann Luis Durnwalder. Kompatscher betonte in seiner Rede, dass die Milchwirtschaft aus den Leistungen der Vergangenheit lernen könne: „Wir sehen, dass man sich zusammengefunden hat, dass am Ende nicht die Kirchtürme, sondern das Gemeinsame gesiegt hat, dass Qualität gesichert und in die Technologie investiert wurde.“ Daraus könne man auch den Kurs für die Zukunft ableiten: „Die einzige Chance ist die Produktveredelung und ein noch intensiveres Marketing“, so Kompatscher.
Agrarlandesrat Schuler betonte, dass die Südtiroler Milchwirtschaft einen Punkt erreicht habe, um den sie weitum beneidet werde. „Wir sind ein kleines Land, in der Milchwirtschaft aber eine internationale Größe“, so Schuler. Man könne zuversichtlich in die Zukunft blicken, weil man schlicht besser sei als andere: „Wir haben alle Voraussetzungen, um uns erfolgreich weiterzuentwickeln“, so Schuler.
Vorgestellt wurden heute auch zwei „Geburtstagsgeschenke“, die sich der Sennereiverband selbst zum 70. gemacht hat. Das Buch „Entlang der Milchstraße“ von Hans Karl Peterlini und J. Christian Rainer erzählt die Entwicklung der Südtiroler Milchwirtschaft von den Anfängen bis zum heutigen Tag anhand zahlreicher Daten und Fakten, Geschichten, Anekdoten und Erinnerungen von Zeitzeugen.
Letztere stehen auch im Mittelpunkt des Films „Geschichte und Gegenwart der Milchwirtschaft in Südtirol“ von Stefan Nicolini, der heute ebenfalls vorgestellt wurde und am kommenden Montag, 14. November, um 20.20 Uhr auf RAI Südtirol Premiere feiert.
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