Tierische Provokation
Die Südtiroler Freiheit hat das Heer mit einem Hund verglichen, der sein Revier markiert. Kommt es zu einem gerichtlichen Nachspiel?
(tom) Am 4. November wird am Bozner Waltherplatz traditionell der Tag der Streitkräfte begangen, für Cristian Kollmann von der Südtiroler Freiheit ein „Trauertag“, wie er am Freitag mitteilte.
Warum?
„Es handelt sich eine typisch ewiggestrige Provokation des Staates, für den nationalistisches Gehabe bis heut auf der politischen Agenda steht“. Die italienischen Streitkräfte seien „in Feierlaune“.
Alpini, Carabinieri, Finanzpolizei und Militär würden auf dem Bozner Waltherplatz aufmarschieren, um Präsenz zu zeigen.
Und dann stellt Kollmann einen Vergleich auf, der vermutlich ein gerichtliches Nachspiel haben wird: „Wie ein Hund sein Revier markiert…“
Die militärischen Vertreter des Staates als Pudel, die am Waltherplatz ihren Urin platzieren?
Kollmanns Vergleich provozierte die italienische Rechte: „Eine eindeutige Schädigung des Rufs der Streitkräfte“, sagte der frühere Forza-Italia-Koordinator und Bozner Gemeinderat Enrico Lillo. Er kündigt eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft an.
Dort ist man bereits über die Kollmannsche Provokation informiert. Markus Mayr, interimistischer Leiter der Staatsanwaltschaft, prüft den Fall, eine mögliche Schmähung eines Staatsorgans.
Kollmann stellt sich derweil eine andere Frage:
„Wo bleiben die ach so antifaschistischen und antimilitärischen Proteste der so genannten Grünen und Linken? Wenn es um Italien geht, sind sie alle Faschistenversteher“.
Am Samstag präzisierte Cristian Kollmann in einer Aussendung, er habe sich beim Hundevergleich auf die Inschrift „Siste Signa“ am Siegesdenkmal berufen und nicht auf die italienischen Streitkräfte.
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