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„Habe meine Schuldigkeit getan“

blaas-taibonBei den Freiheitlichen stehen im Mai 2017 Obmann-Wahlen an. Walter Blaas schließt eine erneute Kandidatur nicht gänzlich aus. Wer sein Wunschkandidat wäre. Und: Wie er Ulli Mair und Pius Leitner die Türen zuschlägt.

TAGESZEITUNG Online: Herr Blaas, wann wählen die Freiheitlichen die neue Führungsspitze?

Walter Blaas: Im Mai nächsten Jahres. Da wird ein neuer Vorstand gewählt, ein neuer Obmann, ein neues Schiedsgericht.

Sie stellen sich wieder der Obmann-Wahl?

Das kann ich jetzt noch nicht sagen.

Als Sie das Amt angetreten haben, sagten Sie, Sie seien nur ein Übergangsobmann, würden 2017 nicht mehr kandidieren.

Ich hoffe auch sehr, dass sich jemand meldet. Meine Periode läuft in einem dreiviertel Jahr aus. Mein Gedanken war: Ich bleibe diese eine Periode, um die Partei zu stabilisieren. Um Ruhe hineinzubringen. Das ist gelungen. Nun wäre es richtig und gut, wenn sich junge Leute heranmachen würden.

Sie wollten eigentlich nie den Obmann machen?

Das ist richtig! Ich habe das Amt aus einer Notsituation heraus übernommen. Man kann die Situation mit einem Fußballverein vergleichen, der fünf Tage vor Spielschluss auf einem Abstiegsrang steht. Da nimmt man auch keinen Trainer mit großen Visionen, der schön spielen lässt. Nein, man nimmt einen Trainer, der Ruhe hineinbringt und die Situation überbrückt …

Und in der neuen Saison?

In der neuen Saison holt man sich einen jungen Trainer, der unbelastet die Mannschaft übernehmen kann, einen Mann mit Visionen, mit neuen Ideen.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Der Blaas hat seine Schuldigkeit getan?

Ja, ich habe meine Schuldigkeit getan. Die Finanzen unserer Partei sind in Ordnung, wegen mir hat niemand die Partei verlassen. Eher sind wegen mir neue Leute zu uns gestoßen. Vor diesem Hintergrund bin ich sehr zufrieden. Es war, wie gesagt, nie mein Bestreben, Obmann zu werden. Ich habe dies aus einer Notwendigkeit heraus getan.

Schließen Sie aus, dass Sie im Mai nächsten Jahres noch einmal für das Obmann-Amt kandidieren?

(lacht) Ausschließen tue ich nix. Die Politik hat mich gelehrt: Ausschließen kann man nichts.

Ihr Wunsch aber wäre, dass jemand aus der jungen Riege in die erste Reihe tritt?

Ja, das wäre mein Wunsch. So war es auch mit dem Pius (Leitner, Anm. d. R.), der seinerzeit für die junge Ulli Mair Platz gemacht hat. Ein Über-60-Jähriger, der ich 2018 sein werde, kann nicht mehr der große Impulsgeber sein.

Sie sprechen von sich oder von Pius Leitner?

Ich spreche von mir, aber ich habe auch nirgendwo herausgehört, dass der Pius wieder kandidieren möchte.

Ihr Wunschkandidat?

Es gibt mehrere junge Leute in der Partei, die von ihren Fähigkeiten her das Zeug hätten, die Partei zu führen. Ich will aber keine Namen nennen. Denn ich würde diese Kandidaten nur verbrennen oder unnötig unter Druck setzen.

Dann versuchen wir es: Lois Taibon?

Das wäre durchaus ein fähiger Mann.

Simon Auer, der Generalsekretär?

Ich denke nicht, dass der Simon nach oben strebt. Er ist ein sehr guter Arbeiter, ich bin mit ihm sehr zufrieden. Aber ich habe immer gesagt: Der Simon ist mehr Sekretär, als General.

Von den amtierenden Landtagsabgeordneten kommt also niemand für das Obmann-Amt in Frage?

Doch, ich kann mir alle Abgeordneten als Obmann oder als Obfrau vorstellen, nur die beiden nicht, die schon Obmann waren …

Also Pius Leitner und Ulli Mair?

Richtig. Die beiden sagen ja selbst, eine Kandidatur komme für sie nicht in Frage.

Werden Sie 2018 noch einmal für den Südtiroler Landtag kandidieren?

Ich kann mir gut vorstellen, mich noch einmal einzubringen. Aber das wird der neue Vorstand entscheiden.

Wissen Sie, ob Ulli Mair und Pius Leitner 2018 noch einmal kandidieren werden?

Das kann ich beim besten Willen nicht sagen. Keiner der beiden hat eine Kandidatur dezidiert ausgeschlossen oder bestätigt. Ich weiß es also nicht. Außerdem: Es liegen noch zwei Jahre vor uns. Zwei Jahre – das ist politisch eine Ewigkeit.

Interview: Artur Oberhofer

 

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