Säumige Autofahrer
Bei der Zahlung der Kfz-Steuer sind die Südtiroler alles andere als fleißig. Für das Jahr 2013 werden derzeit Mahnungen an 15.000 Steuerpflichtige zugestellt – für das Jahr 2014 sogar an 32.000. Die Außenstände betragen mehrere Millionen Euro.
von Heinrich Schwarz
Die Kraftfahrzeugsteuer ist für das Land eine wichtige Einnahmequelle. Für jedes registrierte Fahrzeug ist jedes Jahr ein dreistelliger Betrag fällig.
Der Freiheitliche Walter Blaas hat sich mittels Landtagsanfrage erkundigt, inwiefern die Südtiroler Haushalte zum entsprechenden Steueraufkommen beitragen. Laut der Antwort von Landeshauptmann Arno Kompatscher können durchschnittlich 52 Prozent des Aufkommens an Kfz-Steuer auf Haushalte zurückgeführt werden. Im Jahr 2013 betrugen die Einnahmen 30,1 Millionen Euro, 2014 dann 34,9 Millionen Euro und im Vorjahr 44,2 Millionen Euro.
Wie die Freiheitlichen zudem in Erfahrung bringen konnten, wird die KFZ-Steuer von Zehntausenden Südtirolern nicht bezahlt. Rund 15.000 Steuerpflichtige schulden dem Land noch die Kfz-Steuer für das Jahr 2013.
„Derzeit werden die diesbezüglichen Zahlungsmahnungen formell zugestellt“, erklärt Kompatscher. Für das Jahr 2014 wurden gar 32.000 Bescheide zugeschickt. In diesen Wochen wird ebenso das Verfahren für die Eintreibung der nicht gezahlten Steuern des Jahres 2015 eingeleitet. Konkretere Daten der letzten beiden Jahre sollen Ende 2016 zur Verfügung stehen.
Die Außenstände belaufen sich alleine für die 15.000 Säumigen des Jahres 2013 auf sage und schreibe 4,25 Millionen Euro.
Die Kfz-Steuer, so geht aus der Antwort des Landeshauptmannes hervor, ist von Steuerpflichtigen geschuldet, die ihren Wohnsitz in der Provinz Bozen haben. Rund drei Prozent der jährlich ausgestellten Mahnungen werden wegen Wohnsitzverlegung des Steuerpflichtigen außerhalb der Provinz zugestellt.
Die weitaus höchsten Einnahmen aus der Kfz-Steuer für Privatpersonen verteilen sich übrigens auf die Euro-Umweltklassen 0-4. Im Vorjahr waren es rund 71 Prozent – oder 31,2 Millionen Euro. Bekanntlich sind die Tarife für niedrigere Umweltklassen höher. 24 Prozent der Steuer bzw. 10,8 Millionen Euro entfielen zuletzt auf die Euro-5-Fahrzeuge, fünf Prozent bzw. 2,2 Millionen Euro auf Euro 6.
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