Werbung ohne Ende

Der Sanitätsbetrieb setzt seine Anwerbungskampagne aufgrund des Fachärztemangels fort und gibt noch einmal über 100.000 Euro aus. Im letzten halben Jahr sind bereits über 200.000 Euro ausgegeben worden.

von Heinrich Schwarz

Eine Aussage von Landeshauptmann Arno Kompatscher vor wenigen Tagen machte deutlich, wie schwer man sich bei der Suche nach Fachärzten tut: „Wir haben die Daten aller Südtiroler Ärzte im Ausland erhoben und sprechen jeden einzelnen auf die Jobangebote bei uns an.“

Seit die neue EU-Arbeitszeitenregelung in Kraft ist, hat sich der Ärztemangel in Südtirol drastisch verschärft. Im vergangenen Frühjahr gab es deshalb eine Ausschreibung von 100 neuen Fachärztestellen. Eine breit angelegte Personalanwerbungs- und Informationskampagne ging damit einher. Inklusive Mehrwertsteuer hat sich das der Sanitätsbetrieb rund 140.000 Euro kosten lassen.

Es war von Vornherein klar, dass es ein schwieriges Unterfangen wird. Schließlich wirbt ganz Europa um Fachärzte. Das entsprechende Fazit des Sanitätsbetriebes: „Die Kampagne hat zwar allgemein gute Ergebnisse erreicht, ohne aber das Problem des Fachärztemangels völlig zu lösen.“ Viele Stellen müssen befristet mit Ärzten besetzt werden, die nicht über den Zweisprachigkeitsnachweis verfügen.

Zu Beginn des Sommers entschied der Sanitätsbetrieb, die Kampagne fortzusetzen – auch aufgrund der Tatsache, dass in den nächsten Jahren viele Führungskräfte im ärztlichen Bereich in den Ruhestand treten werden.

Ende Juni wurden über 50.000 Euro für Werbemaßnahmen in deutsch- und italienischsprachigen Fachzeitschriften, in Tageszeitungen und auf Online-Portalen zweckgebunden. Ende August entschied sich die Sanitätsspitze um Generaldirektor Thomas Schael dann zudem, an Fachmessen teilzunehmen. Für Stand- und Infomaterialien sowie Ausstellungsflächen auf zwei Messen gab der Betrieb rund 20.000 Euro aus.

Vergangene Woche setzte der Sanitätsbetrieb einen weiteren Beschluss: „Weitere Fortführung der betrieblichen Personalanwerbungs- und Informationskampagne“.

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