Der Krücken-Schwindel
Wie eine Schalterbeamte des Meraner Krankenhauses Quittungen für Kautionen fälschte – und wegen 1.575 Euro zu einer Haftstrafe und Arbeitsverbot verurteilt wurde.
(tom) Wahrscheinlich wusste Monica Reggiani, auf was sie sich da einließ.
Vor der Urteilsverkündung am Montag am Bozner Landesgericht versuchte die 50-Jährige tränenreich ihr Verhalten zu rechtfertigen.
Vergeblich.
Ein Richtersenat unter Vorsitz von Carla Scheidle verurteilte die Schalterbeamte des Meraner Tappeiner-Krankenhaus zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft wegen Unterschlagung und Falschbeurkundung.
Nicht nur das: Reggiani wurde mit einem zweijährigen Arbeitsverbot in ihrer öffentlichen Stelle belegt. Beide Strafen sind bisher nicht rechtskräftig.
Der Epilog zu einer Kontrolle, welche der Sanitätsbetrieb Meran Ende 2011 durchführte. Dabei zeigte sich, dass für die Rückgabe von Kautionen für Krücken durch Patienten wiederholt doppelte Quittungen ausgestellt worden waren. Die jeweils erste hatte eine Kollegin ausgestellt, die zweite Monica Reggiani.
Was stand dahinter? Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben später, dass die Beamte am Ticketschalter des Meraner Krankenhauses in 44 Fällen die bereits an die Patienten zurückerstattete Kaution (jeweils 21 Euro) ein zweites Mal auszahlte – nämlich an sich selbst, auf der Grundlage eines zweiten Belegs.
Die Methode wandte die Beamte laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft in einigen weiteren Fällen an, die insgesamt unterschlagene Summe beläuft sich auf 1.575 Euro.
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