Morgenstund hat Gold im Mund
Die Gesetzgebungskommission hatte mit Problemen bei der Beschlussfähigkeit zu kämpfen – weil der Sitzungstermin für viele Abgeordnete zu früh angesetzt war.
Von Matthias Kofler
Für Christian Tschurtschenthaler und Hans Heiss war es ein ungewohntes Gefühl: Die beiden Abgeordneten saßen am Donnerstagmorgen fast eine Viertelstunde lang mutterseelenallein im Sitzungssaal des 3. Gesetzgebungskommission des Landtags. Nur die Techniker des Landtags leisteten den beiden Ausschussmitgliedern Gesellschaft. Ansonsten herrschte – im wahrsten Sinne des Wortes – gähnende Leere.
Erst mit der Zeit trudelten weitere Kommissionsmitglieder ein. Um 8:45 Uhr war die Beschlussfähigkeit des Ausschusses – es braucht fünf anwesende Abgeordnete – gegeben.
Die Panne hatte einen einfachen Grund: Für viele Abgeordnete war der Sitzungstermin – 8:30 Uhr – zu früh angesetzt. Während der SVP-Abgeordnete Helmuth Renzler im frühmorgendlichen Bozner Berufsverkehr feststeckte, hatten die Pusterer Abgeordneten Maria Hochgruber Kuenzer, Albert Wurzer und Roland Tinkhauser mit dem langen Anreiseweg zu kämpfen. Elena Artioli und Paul Köllensperger waren entschuldigt abwesend.
Nach der Sitzung sprach man von „Kommunikationsproblemen“: Der Vorsitzende Christian Tschurtschenthaler habe die Einladungen erst drei Tage vor dem Sitzungstermin verschickt. Ein Abgeordneter der Opposition sei bis zuletzt davon ausgegangen, dass die Sitzung zur Mittagszeit stattfinden werde.
Weil die Kommission schließlich doch beschlussfähig war, wollten Opposition und Mehrheit auch kein Fass aufmachen. „Es ist alles reibungslos abgelaufen“, sagte Helmuth Renzler und fügte augenzwinkernd hinzu: „Die frühmorgendlichen Sitzungen nehme ich sowieso nicht besonders ernst. Und der Roland Tinkhauser ist frisch erst gekommen, als wir unsere Arbeit schon fertig hatten.“
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