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Frühchen im Kindergarten

Jutta Perkmann, Elke Fritz, Christa Messner, Michaela Erschbamer und Hubert Messner

Jutta Perkmann, Elke Fritz, Christa Messner, Michaela Erschbamer und Hubert Messner

Jedes Jahr kommen in Südtirol 450 Frühchen zur Welt. Wie ist die Entwicklung von Frühgeborenen in Kindergarten und Schule? Welche Chancen und Perspektiven haben diese Kinder?

Wie ist die Entwicklung von Frühgeborenen in Kindergarten und Schule, welche Chancen und welche Perspektiven haben diese Kinder?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt von zwei Veranstaltungen, die der Verein Frühgeborene Südtirol in Zusammenarbeit mit der Neugeborenen-Intensivstation, dem deutschen Kindergarteninspektorat und dem Schulverbund Pustertal durchgeführt hat.

Jedes Jahr kommen in Südtirol 450 Kinder zu früh – sprich vor der 37. Schwangerschaftswoche – zur Welt. Wie ergeht es diesen Kindern in Kindergarten und Schule? Was ist ihre Lernausgangslage? Brauchen sie eine spezielle Förderung? Wie lautet die Empfehlung für die Einschulung?

Diese Fragen beantworteten Hubert Messner, Primar an der Neugeborenen-Intensivstation am Krankenhaus Bozen, Elke Fritz, Psychologin an derselben Station, und die beiden Frühchen-Mütter Alexandra Schenk und Michaela Erschbamer. Die Veranstaltungen (Meran und Bruneck) richteten sich an Kindergärtnerinnen, Lehrer und Eltern. Insgesamt haben rund 200 Interessierte daran teilgenommen.

Laut Messner verläuft die Entwicklung von Frühchen in Kindergarten und Schule sehr unterschiedlich. „Die meisten Frühchen meisten die Kindergarten- und ersten Schuljahre ganz normal, aber es gibt andere, die – trotz normaler Intelligenz – mit Lernproblemen zu kämpfen haben“, so der Primar. Messner erläuterte anhand von Daten und Studien die vielen Entwicklungsaspekte von Frühchen. Je unreifer ein Kind geboren wird, desto größer ist das Risiko, dass es Entwicklungsstörungen davonträgt.

„Daher können einige Frühgeborene länger benötigen, um den Entwicklungsstand zu erreichen, den man als Schulreife bezeichnet. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Schulreife und Schuleintritt ist von großer Wichtigkeit, um diesen Kindern ein gutes Lernen zu ermöglichen. Das soziale Umfeld zuhause, im Kindergarten und in der Schule kann viel beitragen, dass dies gut gelingt“, sagte Messner.

Elke Fritz, die an der Neugeborenen-Intensivstation als Psychologin intensiven Austausch mit den Eltern pflegt, zeigte in ihrem Vortrag Möglichkeiten auf, was die Schule tun kann, um Frühchen das Lernen zu erleichtern. „Die Lernausgangslage bei Frühchen ist sehr unterschiedlich. Neben Frühgeborenen, für die die Schule kein Problem darstellt, gibt es eine Gruppe, die mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Diese Kinder brauchen mehr Zeit, mehr Lob und mehr Zuwendung“, sagte die Psychologin.

Alexandra Schenk, Mutter eines Frühgeborenen, schilderte im Rahmen der Podiumsdiskussion die Schulkarriere ihres Sohnes im Rückblick. „Der offene Austausch mit den Lehrern war für mich und meinen Sohn wichtig; die Entscheidung, ihn ein Jahr später einzuschulen, war im Rückblick richtig“, sagte Schenk.

„Der bestmögliche Start von Frühchen in Kindergarten und Schule ist der größte Wunsch von vielen Frühchen-Eltern“, sagte Michaela Erschbamer, die Mutter von zwei Frühchen. „Es ist wichtig, dass Eltern und Pädagogen motivierend auf diese Kinder eingehen und ihren die Zeit lassen, die sie für ihre Entwicklung brauchen.“

Im Rahmen der Podiumsdiskussion nahmen Kindergärtnerinnen, Lehrer und Eltern zu den vielen Aspekten zum Thema Stellung.

 

 

Über Frühgeborene Südtirol:

Der Verein wurde 2010 gegründet und zählt über 120 Mitglieder. „Frühgeborene Südtirol“ setzt sich für die Belange von frühgeborenen Kindern und ihren Eltern ein. Der Gesprächsaustausch findet bei Elterntreffen und zu Anlässen wie etwa dem Weltfrühchentag statt. Der Onlus-Verein arbeitet intensiv mit der Neugeborenen-Intensivstation des Krankenhauses Bozen zusammen.

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