Der neue Koloss
Wie die Journalistengewerkschaft auf die Übernahme des „Alto Adige“ durch den Athesia-Konzern reagiert.
Nun liegt auch eine Stellungnahme der Journalistengewerkschaft zur Übernahme des „Alto Adige“ durch den Athesia-Konzern vor.
Die Botschaft:
Es sei paradox, dass die Repubblica-Espresso-Gruppe aus kartellrechtlichen Gründen Lokalzeitungen abstoßen muss, während in der Region Trentino-Südtirol ein Medienkoloss entsteht, der 80 Prozent des lokalen Marktes kontrolliert, so Gewerkschafssekretär Stefan Wallisch.
Die Aussendung im Wortlaut:
„Die Journalistengewerkschaft Trentino Südtirol wird ein rasches Treffen mit der Verlagsanstalt Athesia beantragen, die mit der Übernahme der FINEGIL-Anteile neue Mehrheitseigentümerin der SETA wird, die die Tageszeitungen Alto Adige und Trentino herausgibt.
Der Personalstand der beiden Zeitungen ist durch die letzten Frühpensionierungen bereits auf ein Minimum reduziert. Erforderlich sind deshalb Garantien für die Journalisten, die täglich eine umfassende Information aus einer sensiblen und vielfältigen Region liefern, wie sie Trentino Südtirol ist.
Die zwei Zeitungen stellen eine wichtige Stimme in der lokalen Medienlandschaft dar. Sorge bereitet deshalb das Monopol, das sich vor allem in Südtirol abzeichnet, wo die beiden führenden Zeitungen der deutschen und italienischen Sprachgruppe in der Hand eines Verlegers sein werden.
Es ist paradox, dass das Anti-Trust-Gesetz eine Verlagsgruppe auf nationaler Ebene unter die 20%-Schwelle zwingt, und dadurch aber eine Gruppe geschaffen wird, die mehr als 80% des lokalen Marktes kontrollieren wird. Die Journalistengewerkschaft wird deshalb von den neuen Eigentümern, neben den Garantien für die Beschäftigungslage, auch die Aufrechterhaltung des Pluralismus einfordern. Die Gewerkschaft wird über beide Aspekte wachen.“
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