„Bedrohliche“ Kampagne
Ulli Mair will wissen, ob die neue Centaurus-Kampagne vom Land mitfinanziert wird – und kritisiert, dass Plakate in der Nähe von Schulen und Kindergärten hängen.
Von Matthias Kofler
Die schwul-lesbische Initiative Centaurus startet zum Coming-Out-Tag eine landesweite Plakatkampagne.“ An rund 100 Bushaltestellen werden ab heute Plakate mit der Botschaft „Voll mein Leben – Ganz gleich wen du liebst, lebe wie es dir gefällt.“ hängen. Zudem wird ab 20. Oktober in mehreren Kinos Südtirols ein Kinospot mit derselben Botschaft laufen.
Der Coming Out Day wurde zum ersten Mal 1988 in den USA begangen und hat als Ziel, die Sichtbarkeit und damit das Selbstbewusstsein von LGBT-Menschen in der Gesellschaft zu stärken.
Mit ihrer Kampagne will die Initiative Centaurus alle Schwulen, Lesben und Transgender Südtirols dazu ermutigen, ihr Leben in vollen Zügen zu genießen und keine Kompromisse in ihrer Lebensqualität einzugehen. „Offen leben heißt sichtbar sein und das eigene Leben so zu leben, wie es einem gefällt“, erklärte Centaurus-Präsident Andreas Unterkircher gegenüber der TAGESZEITUNG.
Kritik an der Plakataktion kommt von der Freiheitlichen Ulli Mair. Die Abgeordnete will wissen, ob die Kampagne der Homosexuellen-Initiative Centaurus vom Land mitfinanziert wird – und kritisiert, dass die Plakate in der Nähe von Schulen und Kindergärten hängen. Etwa 100 Bushaltestellen sollen plakatiert werden. Dort werde vor allem die Zielgruppe der Kinder, Schüler und Jugendlichen mit den Plakaten konfrontiert. „Anscheinend scheint dies so gewollt zu sein und es steckt eine Strategie dahinter“, sagt Ulli Mair. Sie verweist in dem Zusammenhang auf Kinderbücher der Stadtbibliothek von Meran, in der ebenfalls „Genderpropaganda“ übermittelt worden sei.
Die Freiheitliche unterstreicht: „Ich habe absolut nichts gegen Schwule. Im Gegenteil: In den Reihen der Freiheitlichen bin ich, was Homosexuelle betrifft, eine der Liberalsten. Diese Aktion wirft aber bestimmte Fragen auf.“
In einer Anfrage an die Landesregierung will die Abgeordnete nun in Erfahrung bringen, inwieweit das Land die Plakataktion mitfinanziert hat. „Würde eine Plakataktion für die traditionelle Familie von der öffentlichen Hand auch gefördert? Wenn Nein, warum nicht?“, schreibt die Abgeordnete. Weiters will Ulli Mair wissen, warum die Plakataktion an sensiblen Orten wie Bushaltestellen durchgeführt werden, wo Kinder, Schüler und Jugendliche auf den Schulbus warten. „Warum werden stets Kinder, Schüler und Jugendliche allerorts mit der Homosexuellenpropaganda konfrontiert? Welche Strategie steckt dahinter? „Werden die Plakate auch in der Nähe von Schulen und Kindergärten ausgehängt? Wenn Ja, wo?“
Centaurus jedenfalls solle sich von der Anfrage „nicht auf den Schlips getreten fühlen“, so die Freiheitliche.
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