Die Käseolympiade
24 Almen aus Südtirol nahmen an der Internationalen Almkäseolympiade in Galtür teil – und brachten neun Medaillen mit nach Hause.
Das Bergdorf Galtür im hintersten Paznauntal wird Ende September jeden Jahres zum wichtigsten Treffpunkt der besten AlmkäserInnen der Alpen. Hochwertiger Almkäse stand auch heuer im Mittelpunkt der 22. Internationalen Almkäseolympiade.
Der Almkäse wurde nach den Kriterien Aussehen, Teigfarbe und Lochung, Konsistenz, sowie Geruch und Geschmack von einer international besetzten Jury bestehend aus 42 Käsefachleuten, beurteilt. Die Jury begutachtete, verkostete und bewertete jeden Laib peinlichst genau und vergab schließlich die begehrten „Galtürer Sennerharfen“ in Gold, Silber und Bronze.
Von den knapp 150 teilnehmenden Almen kamen heuer 24 aus Südtirol. Insgesamt wurden 345 Produkte, aufgeteilt auf 13 Kategorien bewertet.
Die Almkäseolympiade wird nicht nur von Jahr zu Jahr größer, sondern auch vielfältiger. Längst werden auf den Almen nicht mehr nur Hartkäse, Schnittkäse oder Graukäse hergestellt. Immer häufiger bereichern Spezialitäten, wie Ziegenkäse, Weißschimmelkäse, in Öl gelegte Frischkäse, Kräuterkäse und vieles mehr die hochalpine Produktpalette.
Die Südtiroler Almen wurden insgesamt mit 1 Gold,- 6 Silber und 2 Bronzemedaillen ausgezeichnet. Einen einzigartigen Erfolg feierte dabei Norbert Zöschg von der Äußeren Schwemmalm in Ulten: gleich 6 Medaillen in 5 Kategorien konnte er mit nach Hause nehmen, darunter eine Goldmedaille für seinen Schnittkäse unter 45 % Fett in der Trockenmasse, die einzige, die in dieser Kategorie vergeben wurde.
Karin Lösch von der Höfer Alm, Burgeis holte in dieser Kategorie die einzige Silbermedaille. Beim Schnittkäse über 45 % gab es für Johanna Brunner von der Lyfi Alm, Martell eine Bronzemedaille.
Besonders erfreulich ist, dass zum ersten Mal auch bei der Kategorie „Bergkäse (Hartkäse)“ eine Medaille nach Südtirol ging. Dieser Käsetyp wird in Südtirol nur auf einzelnen Almen in bescheidenem Umfang hergestellt, während vor allem im Nordtiroler Unterland und in Vorarlberg fast ausschließlich Bergkäse produziert wird.
Johannes Hinteregger von der Kreuzwiesen Alm in Lüsen nahm als einziger Südtiroler in dieser Kategorie teil und sicherte sich prompt eine Silbermedaille für seinen „Bergkäse Almsaison 2015“. Für ihn war es die erste Teilnahme an der Käseolympiade und angesichts der starken österreichischen Konkurrenz ein sehr großer Erfolg.
In der Jury waren neben Fachleuten aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und Liechtenstein Samantha Endrizzi, Bertram Stecher und Andreas Österreicher vom Sennereiverband Südtirol, Ludwig Tschurtschenthaler von der Bergmilch Südtirol und Thomas Wallnöfer von der Fachschule für Landwirtschaft Fürstenburg, Burgeis vertreten.
Bertram Stecher, zuständig für den Bereich Almen und Hofkäsereien im Sennereiverband stellt fest: „Wir freuen uns sehr über den Erfolg der prämierten Almen. Jede Älplerin und jeder Älpler auf jeder Alm gibt den ganzen Sommer über sein bestes und setzt sich unermüdlich unter teils schwierigsten Voraussetzungen für Mensch, Vieh und Käse ein. Allein schon deshalb könnten alle Almen eine Medaille bekommen. Bei dem hohen Qualitätsniveau in Galtür braucht es neben gutem Käse eben auch etwas Glück, den passenden Laib aus dem Regal zu ziehen. Und abseits aller Medaillen ist es die größte Auszeichnung für unsere AlmkäserInnen, wenn wir Konsumenten ihre großartigen Leistungen durch den Kauf von Almprodukten zu angemessenen Preisen honorieren“.
Bereits in knapp zwei Wochen, am 8. Oktober 2016 findet an der Fachschule für Landwirtschaft Fürstenburg die Südtiroler Almkäseverkostung statt. Hier stellen sich rund 40 Almen aus ganz Südtirol mit ihrem Käse der Fachjury und dem Publikum. Zum ersten Mal ist diese Veranstaltung für Interessierte frei zugänglich und es gibt für alle die Möglichkeit Almkäse zu verkosten, zu bewerten und auch zu kaufen. Der Tourismusverband Obervinschgau organisiert das Rahmenprogramm.
Die Südtiroler Preisträger 2016 sind:
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