„Ich hole mir meine Tochter“
Eine Frau aus dem Wipptal wurde von ihrem Ex-Partner wiederholt eingeschüchtert. Nun wurde der Mann zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt.
(tom) Liebesbeziehungen mit Partnern aus unterschiedlichen Kulturkreisen können nach erfolgter Auflösung zu großen Problemen führen. Zu unterschiedlich sind zuweilen die Auffassungen über Geschlechterrollen, Rechte und Pflichten in Bezug auf gemeinsame Kinder.
Das erlebte eine 35-jährige Frau aus dem Wipptal, die sich Anfang 2014 von ihrem aus Asien stammenden Partner trennte.
Was folgte, war, jedenfalls der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Bozen nach, eine Serie von Belästigungen und Einschüchterung seitens des Ex-Partners.
„Ich werde dein Schatten sein. Sollte ein anderer Mann in die Wohnung kommen, dann fließt Blut“, sagte er der Frau aus dem Wipptal am Telefon.
Er drohte auch damit, immer laut Anklageschrift, das gemeinsame Kind zu entführen: „Ich hole mir meine Tochter“.
Bis zum November 2014 gingen bei der Frau wiederholt drohende SMS-Botschaften ein, der Ex-Freund verlangte weiter, Geschlechtsverkehr mit ihr zu haben. Vermerkt ist in der Anklageschrift auch eine Gewaltszene: Der Mann packte die Frau am Hals und drohte: „Ich schneide dir die Nase ab“. Dazu kam es dann nicht, stattdessen warf er einen Blumentrog gegen eine Hauswand.
Am Dienstag wurde der Mann von Richterin Carla Scheidle am Landesgericht zu einem Jahr und vier Monaten Haft wegen Stalkings verurteilt.
Die Strafe wurde nicht zur Bewährung ausgesetzt, sollte sie in Rechtskraft erwachsen, müsste sie der Verurteilte absitzen. Richterin Scheidle sprach der Zivilpartei, die Ex-Partnerin, eine Anzahlung auf Schmerzensgeld in Höhe von 10.000 Euro zu.
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