Bozner Umfahrung
Die Bozner Umfahrung soll bestmöglich ans Zentrum angebunden werden. Dafür will die Landesregierung nun eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben.
Sowohl das Stadtzentrum von Bozen als auch das Bahnhofsareal sollen angemessen an die Bozner Umfahrung angebunden werden. Die Landesregierung hat nun grünes Licht für eine entsprechende Machbarkeitsstudie gegeben. Im dafür vorgesehenen Gremium, das das Projekt und dessen Umsetzung begleiten wird, sollen Vertreter des Landes, der Gemeinde und der Brennerautobahn-Gesellschaft sitzen.
Die Bozner Umfahrung ist wohl das wichtigste Straßenbauprojekt der Landesregierung in den kommenden Jahren, erklärte Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung am Dienstag. Über die Querfinanzierung mit der Brennerautobahn-Gesellschaft kann das Bauvorhaben verwirklicht werden.
Gebaut werden soll in vier Baulosen: Das erste Baulos beinhaltet den zweirohrigen Virgl-Tunnel, der die Zonen Pfarrhof und Kampill verbinden soll (198.860.000 Euro). In einem zweiten Baulos soll die Einstein-Straße unter die Erde verlegt werden, und zwar auf der Strecke zwischen der beiden Rondelle in der Galvani-Straße und in der Buozzi-Straße (26.140.000 Euro).
55.165.000 Euro werden für das dritte Baulos, das die Verbindungsstraße zwischen Einstein-Straße und der Schnellstraße Meran-Bozen betrifft, investiert. Der einzige Abschnitt der Umfahrungsstraße, der nicht über die Brennerautobahn-Gesellschaft mitfinanziert wird, ist das vierte Baulos, das unter dem Hörtenberg verläuft und den Anschluss an das Sarntal von Kampill aus ermöglicht (87.720.000 Euro).
Aus den in den vergangenen Monaten durchgeführten Verkehrssimulationen geht hervor, dass für die bestmöglichste Nutzung des Virgl-Tunnels eine direkte Anbindung an das Stadtzentrum und an das Bahnhofsareal notwendig sind. Würde das erste Baulos ohne diesen Anschluss gebaut, so könnte über ein Virgl-Tunnel ein Verkehrsfluss von 1.800 Fahrzeugen pro Stunde weitergeleitet werden.
Auch mit dem Bau des zweiten und dritten Bauloses ohne die Zentrumsanbindung könnten nicht mehr als 1.950 Fahrzeuge weitergeleitet werden. Möglich wäre aber mit der gesamten Umfahrung ein Fluss von 4.000 Fahrzeugen pro Stunde. Über den Direktanschluss ans Zentrum könnte der Virgl-Tunnel einen Verkehrsfluss von 3.000 Fahrzeugen pro Stunde umleiten.
„Wie die Analyse der Verkehrsströme gezeigt hat, ist die Bozner Umfahrung nicht nur eine Infrastruktur zur Umfahrung des bewohnten Stadtgebiets, sondern eine Verkehrslösung, die es ermöglicht, die Verkehrsströme zu den attraktivsten Stadtzonen zu steuern, wo dann entsprechende Auffangeinrichtungen wie Parkplätze geschaffen werden können“, so Landesrat Tommasini.
Am Dienstag hat die Landesregierung die Ausarbeitung einer technisch-wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie für eine Variante des ersten Bauloses und eines Anschluss an das Stadtzentrum befürwortet und sich über die weitere Vorgehensweise verständigt. Die Landesräte Florian Mussner und Christian Tommasini werden das Thema – auch was die Anbindung des Bahnhofsareals angeht – am 20. September mit den Gemeindevertretern von Bozen vertiefen.
In dem Beirat, der das Projekt begleiten wird, sollen – so die Entscheidung der Landesregierung – das Land (Ressort für Verkehrsnetz und Mobilität, Landesamt für Straßenbau Mitte/Süd, Amt für Landesplanung, Landesamt für Umweltverträglichkeitsprüfung), die Gemeinde Bozen (Amt für Infrastrukturen und Freiraumgestaltung, Amt für Mobilität) und der Brennerautobahn-Gesellschaft vertreten sein.
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