„Das war zu erwarten“
Trotz der Querelen in Rom bestreitet die ehemalige Bozner Bürgermeisterkandidatin Caterina Pifano, dass sich der Movimento 5 Stelle in einer Krise befindet. Sie sagt: Die Probleme würden rasch gelöst.
Tageszeitung: Frau Pifano, einen schlechteren Start hätte Roms neue Bürgermeisterin Virginia Raggi kaum hinlegen können. Nach knapp drei Monaten im Amt muss sie ihr Kabinett komplett umbilden. Befindet sich der Movimento 5 Stelle mittlerweile in einer schweren Krise?
Caterina Pifano: Ich sehe keine Krise. Vielmehr stehen wir vor Schwierigkeiten, die sicherlich auch zu erwarten waren.
Wo hat Bürgermeisterin Virginia Raggi Fehler begangen?
Dazu äußere ich mich nicht. Ich bin überzeugt, dass sich die Probleme in der römischen Stadtregierung schnell lösen werden.
Das Verhalten von Bürgermeisterin Raggi und dem führenden Abgeordneten Luigi Di Maio sorgt für Verunsicherungen in der Basis. Immerhin haben sie verschwiegen, dass gegen die Umweltbeauftragte Paola Muraro, die das Müllchaos in der Stadt in den Griff kriegen soll, wegen Amtsmissbrauchs ermittelt wird. Sind die beiden Politiker noch glaubwürdig?
In der Regel bevorzuge ich es, mehr Gehör den Staatsanwälten zu schenken als den Journalisten. Ich wünsche mir, dass korrektes Urteil gefällt wird. Die Ermittlungen sind aber Aufgabe der Staatsanwaltschaft und nicht der Presse. Die Journalisten sollten stattdessen für eine korrekte, und so weit dies möglich ist, wahrheitsgetreue Information sorgen.
Die Basis fordert Transparenz. Auch Sie selbst haben in Ihrem Wahlkampf in Bozen lautstark „Ehrlichkeit“ gefordert und diese als prioritär für Ihre Politik bezeichnet. Sind Sie der Meinung, dass Rom diese Prinzipien einhält?
Das Wort „Ehrlichkeit“ wurde nicht für meinen Wahlkampf eingesetzt, es ist vielmehr der Drahtträger meines ganzen Lebens. Gleichheit und Gerechtigkeit müssen immer die Basis unseres Handelns sein – und dies nicht nur in der Politik. Was mich und meine Kollegen in Bozen betrifft, so werden wir weiter darauf hinarbeiten, die Stimme des Volkes in die Institutionen, in die wir gewählt wurden, zu bringen.
Interview: Matthias Kofler
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