Der Millionen-Verlust
Die Volksbank schließt das erste Halbjahr mit einem Verlust von 27,4 Millionen Euro.
Die Volksbank schließt das erste Halbjahr mit einem Verlust von 27,4 Millionen Euro. Trotz dieses Verlustes bleibt die Vermögenslage solide, somdie Bank. Auf der Basis der vorliegenden Daten geht die Bank von einem positiven Jahresergebnis aus.
Das Halbjahresergebnis wird durch die zusätzlichen Wertberichtigungen auf Kredite beeinträchtigt, die auf der Grundlage der im Rahmen der Überprüfung aufgetretenen Anmerkungen der Aufsichtsbehörde Banca d’Italia erfolgten.
Mit 27,4 Mio. Euro bewegt sich der Verlust in der am 17. Juni angekündigten Spanne (zwischen 25 und 30 Mio. Euro), heißt es in einer Aussendung.
Die Geschäftsentwicklung sei weiterhin positiv und werde durch eine lineare Entwicklung der Ertragskomponenten (Zinsertrag und Kommissionen) unterstützt. Die Volksbank geht weiterhin von einem positiven Jahresergebnis aus.
„Die Volksbank arbeitet weiterhin am Ziel, die Bank als Regionalbank noch tiefer in Südtirol und im Nordosten Italiens zu verankern. Dies setzen wir in einem besonders herausfordernden regulatorischen und wirtschaftlichen Umfeld um. Die zusätzlichen Wertberichtigungen haben dazu beigetragen, dass das erste Halbjahr negativ schließt“, sagte Otmar Michaeler, der Präsident des Verwaltungsrates.
Generaldirektor Johannes Schneebacher sagte: „Die Volksbank befindet sich trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds in einer ausgeglichenen Finanz- und Vermögenslage. Im Kundengeschäft ist es gelungen, die Zinsmarge zu halten und das Kommissionsgeschäft auszubauen.“
Die Vermögenslage bestätige sich als solide, auch dank der Kapitalerhöhung von 95 Mio. Euro im ersten Halbjahr. Die CET 1 ratio beträgt 11,3% und sei im Vergleich zum Jahresende 2015 (11,1%) gestiegen.
Die Liquiditätslage und die Refinanzierung seien angemessen und lägen mit einer Liquidity Coverage Ratio (LCR) von über 100% weit über dem vorgesehenen aufsichtsrechtlichen Mindestwert. Die stabile langfristige Refinanzierungsquote Net Stable Funding Ratio (NSFR), die nach Basel III berechnet wurde, liege oberhalb von 100%.
Die Bank besitzt verfügbare notenbankfähige Sicherheiten in Höhe von etwa 1,4 Mrd. Euro, von denen 742 Mio. Euro kurzfristig verfügbar sind (nach Abzug des Zentralbankabschlags). Das Filialnetz bleibt eine stabile und zuverlässige Einlagenquelle: 85,5% der direkten Einlagen stammen von Retailkunden.
Im ersten Halbjahr wurde ein Finanzierungsgeschäft (TLTRO II) mit der EZB über 700 Mio. Euro abgeschlossen, um die Finanzierungskosten zu optimieren und um die Kreditvergabe an Unternehmen zu fördern.
Als weitere Maßnahme zur Diversifizierung der Refinanzierungsquellen wird seit 1. August 2016 eine Verbriefung (VOBA 6) im Umfang von etwas mehr als 500 Mio. Euro vorbereitet.
Die solide Kreditqualität wird durch den hohen Deckungsgrad der notleidenden Kredite auch im Verhältnis zu den gesamten Krediten bestätigt. Das Deckungsniveau der notleidenden Kredite beträgt 54,5% und liegt höher als Ende 2015.
Das Deckungsniveau der „voraussichtlich uneinbringlichen Kredite“ beträgt 24,8% und ist seit Jahresende angestiegen. Insgesamt beträgt der Deckungsgrad der notleidenden Kredite 42,3% und ist im Vergleich zu 40,1% am Jahresende gestiegen. Auch die Nettobeträge der Sofferenzen haben sich von 5,1% (Ende 2015) auf 5,0% verbessert.
Die Nettozuwächse der notleidenden Positionen haben abgenommen.
Im Einzelnen betragen die fälligen Nettoforderungen 20,1 Mio. Euro. Sie entsprechen 0,3% sämtlicher Nettoforderungen in der Bilanz und sind um 48,2% im Vergleich zu Ende 2015 rückläufig.
Die Ertragsfähigkeit des operativen Geschäfts erweist sich in all ihren Bestandteilen als beständig und entspricht den Erwartungen. Die Entwicklung der Zinsmarge ist positiv und weist ein Ergebnis von 68,7 Mio. Euro aus. Dies ist auf eine effiziente Verwaltung des Zinsaufwandes zurückzuführen und auf das Wachstum bei den Ausleihungen. Positiv ist auch der Trend im Kommissionsgeschäft, das ein Ergebnis von 39,7 Mio. Euro verzeichnet.
Ebenfalls positiv ist der Beitrag des Eigentumsportfolios mit 8,0 Mio. Euro. All dies ermöglicht einen Zins-/Dienstleistungsüberschuss von 116,4 Mio. Euro.
Lediglich aufgrund der Sonderwertberichtigungen auf Kredite, die sich aus der Umsetzung der Anmerkungen seitens der Aufsichtsbehörde ergeben haben, wird das erste Halbjahr mit einem Verlust in Höhe von 27,4 Mio. Euro abgeschlossen.
Die Bank bestätigt darüber hinaus eine positive Performance im Kerngeschäft. Die Kundeneinlagen aus Spareinlagen und Sparbriefen steigen um +6,2% auf 5.028,2 Mio. Euro gegenüber 4.735,0 Mio. Euro Ende 2015. Die indirekten Einlagen steigen um 7,0% auf 3.253,4 Mio. Euro gegenüber 3.039,2 Mio. Euro Ende 2015, und zwar sowohl bei den für Kunden verwalteten Wertpapieren, die um +4,9% auf 1.507,8 Euro steigen, als auch bei den von Dritten verwalteten Einlagen, die um +8,9% auf 1.745,6 Mio. Euro steigen.
Die Einlagen aus Obligationen folgen wie schon in den Vorjahren einem negativen Trend. Sie betragen 1.200,3 Mio. Euro gegenüber 1.580,4 Mio. Euro Ende 2015.
Die Bank bestätigt das positive Wachstum und die Unterstützung für Wirtschaft und Familien. Die Ausleihungen an Kunden steigen um +2,2% auf 6.586,9 Mio. Euro gegenüber einem Wert von 6.447,9 Mio. Euro Ende 2015. Die Darlehen verzeichnen einen Anstieg von +3,7% auf 4.216,5 Mio. Euro im Vergleich zu Ende 2015. Die Zahl der Kunden ist auf 261.000 von 259.000 Ende 2015 gestiegen.
Die Bank behauptet sich darüber hinaus als ein wichtiger Akteur in der Unterstützung der Realwirtschaft. Im ersten Halbjahr wurden neue Kredite an die Kunden in Höhe von insgesamt 1.004 Mio. Euro beschlossen, davon mehr als 300 Mio. Euro Finanzierungen an Familien und mehr als 350 Mio. Euro an kleine und mittlere Unternehmen (abzüglich der Rückzahlungen).
In den ersten sechs Monaten hat sich die notleidende Kreditposition von mehr als 50 Unternehmen verbessert bzw. werden sie nun regulär geführt (in bonis).
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