Stocker greift durch
Soziallandesrätin Martha Stocker schließt trotz Protesten der Gemeinde Wengen einen Mietvertrag für die Aufnahme von 25 Flüchtlingen ab.
Von Anton Rainer
Auf den Termin wartet Angel Miribung schon seit Wochen, am Donnerstag dieser Woche sollte es endlich soweit sein. „Dann stelle ich Landesrätin Martha Stocker unser Konzept vor“, erklärt der Bürgermeister von Wengen. Der Kompromiss, auf den sich Miribung und seine Kollegen in vier Nachbargemeinden geeinigt haben, ist eine Art Gegenentwurf zur geplanten Flüchtlingsunterkunft in seiner Gemeinde. „25 Flüchtlinge sind zu viel für ein kleines Dorf“, sagt Miribung, „so kann Integration nicht funktionieren.“
An dem Konzept, das der Bürgermeister in Händen hält, hat er seit Wochen gefeilt, verhandelt und gerechnet: „29 Flüchtlinge aufgeteilt auf fünf Ortschaften, das ist unser Vorschlag. Ich hoffe, das Land wird ihn akzeptieren.“
Was Miribung jedoch nicht weiß: Bereits heute, zwei Tage bevor der Bürgermeister sein finales Konzept bei Martha Stocker deponieren wollte, schließt das Land einen Mietvertrag für eine alte Frühstückspension in Lunz (Wengen) ab. Kostenpunkt: 11.500 Euro für ein Flüchtlingsheim mit 25 Plätzen. „Das ist nur mehr eine Formalität“, sagt Martha Stocker – und meint: Die Diskussion ist damit beendet.
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