„Wer spendet besser?“
Statt Plakataktionen in Rom zu starten, soll der Heimatbund lieber Geld für das Erdbebengebiet spenden, findet Andreas Pöder – und bringt Roland Lang in Verlegenheit.
„Hilfe anstatt Provokation“ empfiehlt die BürgerUnion dem Chef des Südtiroler Heimatbundes, Roland Lang, „angesichts der Erdbebenkatastrophe in Italien.“ Anstatt eine teure Plakataktion in Rom durchzuführen und einen teuren Rechtsstreit mit Rom einzugehen, sollte überlegt werden, das Geld oder wenigstens einen Teil davon für die Erdbebenopfer zu spenden.
Ein Vorwurf mit politischer Botschaft: Sind dem Heimatbund „Süd-Tirol ist nicht Italien“-Plakate wichtiger als Erdbebenopfer?
„Wir von der BürgerUnion werden jedenfalls unsere Spende für die Erdbebenhilfe leisten“, schrieb Andreas Pöder am Wochenende, „Wir glauben, dass sich damit mehr Südtiroler identifizieren könnten als mit einer provokanten Plakataktion gerade jetzt und ausgerechnet in Rom, unweit der Erdbebengebiete. Die Absicht des Heimatbundobmannes, mit der Plakataktion auf eine politische Frage in der Südtirolpolitik aufmerksam zu machen, ist ehrbar, mit der Methodik könnte sich Südtirol allerdings gerade auch angesichts der Erdbebentragödie ordentlich ins Knie schießen.“
Offenbar zeigte das schlechte Gewissen Wirkung: Nur wenige Stunden später konterte der Südtiroler Heimatbund mit einer eigenen Ankündigung – und spendet 1.000 Euro an die Erdbebenopfer.
„Der Südtiroler Heimatbund nimmt das schreckliche und unheilvolle Erdbeben in Mittelitalien, an dem viele unschuldige Menschen ihr Leben verloren, zum Anlass um der am schwersten betroffenen Gemeinde Amatrice auf direktem Weg eine Spende von 1.000 Euro zu überweisen“, so Obmann Roland Lang.
Diese kleine Geste solle ein Zeichen sein für den Wiederaufbau und aus Solidarität mit der Bevölkerung erfolgen. „Die Menschen, die wie wir im Gebirge wohnen, haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Daher ist es wichtig, im europäischen Geist solidarisch und schnell zu helfen“, so der SHB.
Eine kleine Spitze gegen Andreas Pöder kann man sich dennoch nicht verkneifen:
„In den oft angespannten Zeiten wie diesen sind pathetische Reden und kleinkarierte Politstreitereien völlig fehl am Platz“, meint Lang, „Solidarität, Gemeinsinn und eine unkomplizierte Soforthilfe sind angebrachter denn je. Und da jeden von uns ein schweres Schicksal treffen könnte, ist diese solidarische Nachbarshilfe wichtig.“
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