Notstand im Krankenhaus
Der Freiheitliche Walter Blaas kritisiert den Personalnotstand am Krankenhaus Brixen – und fordert die Landesregierung auf einzugreifen.
Im Mai berichteten die Medien vom Personalzustand am Krankenhaus von Brixen. Nicht nur die Geburtshilfe war betroffen, sondern auch in der Chirurgie wurden die Personalressourcen knapp. Aus diesem Grund musste der 24-Stunden-Bereitschaftsdienst für gefäßchirurgische Akutfälle am Wochenende – von Freitag ab 16.30 Uhr bis Montag 8 Uhr – eingestellt werden. Der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Walter Blaas intervenierte im Landtag.
„Im Monat Mai mussten alle gefäßchirurgischen Notfälle aus dem Eisacktal, Wipptal und aus dem Pustertal nach Bozen gebracht werden, da kein gefäßchirurgischer Bereitschaftsdienst vorhanden war. Wie lange die gefäßchirurgischen Notfälle am Wochenende nach Bozen gebracht werden, war unklar, da man die Entwicklung im Brixner Krankenhaus abwarten wollte. Darüber hinaus hatte man mit einer Dienstanweisung in der Geburtshilfe des Brixner Krankenhauses versucht, die verschiedenen Dienste abzudecken, indem Chirurgen, Orthopäden und Urologen, die in der Nacht im Dienst waren, bei Notfall bei einem Kaiserschnitt im OP assistieren müssen“, erörtert der Freiheitliche Landtagsabgeordnete die Situation.
„Derzeit sind etwa 1.177 Personen am Krankenhaus von Brixen beschäftigt und davon arbeiten 47 in der Chirurgie“, entnimmt Blaas aus den vorliegenden Informationen. „Der Stellenplan des ärztlichen Bereichs sei auf Betriebsebene um insgesamt 99,5 Stellen erhöht worden. Im Bereich der Pflege, der Sanitätstechnik und der Rehabilitation sei der Plan um 120 Stellen erhöht worden. Insgesamt entfallen davon 14 Arztstellen und 24 Stellen im Bereich der Pflege, Sanitätstechnik und Reha auf das Krankenhaus von Brixen“, erklärt der Freiheitliche Landtagsabgeordnete mit Blick auf die Antwort auf seine Anfrage.
„Die Situation im Südtiroler Gesundheitswesen ist angespannt und eine Strategie zum Erhalt der Krankenhäuser als attraktive Arbeitsplätze tut dringend Not. Die Landesregierung gedenkt flexible Arbeitszeiten einzuführen und vor allem eine Teilzeitmöglichkeit für Ärzte, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern“, hält Blaas fest und fordert langfristige Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung in Südtirol. „Auch seien Sprachkurse angedacht“, so Blaas mit der Forderung, dass das Personal an Südtirols Krankenhäusern der Landessprachen mächtig sein muss.
„Oberstes Ziel muss die flächendeckende Gesundheitsversorgung, die Dienstgewährleistung und die Aufrechterhaltung der peripheren Krankenhäuser sein“, stellt Walter Blaas abschließend fest und fordert mit Nachdruck die Weichen für die künftige Versorgung Südtirols bereits jetzt in die richtige Richtung zu stellen bevor es zu spät ist.
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