1.001 Flüchtlinge
Über die Flüchtlingsunterkünfte in Südtirol und wo die Asylwerber derzeit leben. Alle Zahlen und Fakten.
Von Franz Ferdinand Willeit
In Südtirol halten sich derzeit offiziell 1.001 Flüchtlinge auf. Damit kommen auf 1.000 Einwohner je 1,9 Flüchtlinge. Momentan beherbergen insgesamt 18 verschiedene Unterkünfte die rund 1.000 Asylwerber – davon befinden sich sechs in Bozen, vier im Burggrafenamt, je zwei im Unterland-Überetsch und im Pustertal, sowie je eine in Salten-Schlern, Vinschgau, Eisacktal und Wipptal.
Diese finden sich auf den Gebieten von zwölf unterschiedlichen Gemeinden wieder. Dabei hat die Gemeinde Tisens die wohl größte Last zu stemmen. Dort kommen nämlich statistisch gesehen 21 Flüchtlinge auf je 1.000 Einwohner. Dem diametral gegenüber steht Brixen. Mit 0,6 Flüchtlingen pro 1.000 Einwohner weist die Stadt die geringste Aufnahmequote in ganz Südtirol auf. Auch zahlenmäßig halten sich mit 12 Flüchtlingen am wenigsten im Stadtgebiet von Brixen auf.
Die Landeshauptstadt, welche zahlenmäßig mit 524 Beherbergten mehr als die Hälfte der Südtirol zugewiesenen Flüchtlinge aufgenommen hat, liegt im Mittelfeld dieser Auflistung mit 4,9 Flüchtlingen pro 1.000 Einwohner. Hinter Bozen folgt die Kurstadt Meran (3,8/1.000 Einwohner), die mit 148 Asylwerbern absolut auf Platz Zwei liegt.
Tendenziell lässt sich feststellen, dass die Städte aufgrund ihrer vergleichsweise größeren Einwohnerzahl einer geringeren Quote ausgesetzt sind als die Dörfer. So finden sich neben Tisens auch die kleineren Gemeinen Riffian, Pfitsch, Mals und Vintl ganz oben auf der Tabelle, während die letzten Plätze Bruneck und Brixen belegen.104 Gemeinden beherbergen aus verschiedenen Gründen noch gar keine Flüchtlinge. Meist lässt sich dies auf die Wahl besserer Standorte zurückführen. Die Gemeinde Leifers unter Bürgermeister Christian Bianchi weigert sich derzeit auch auf politischer Ebene gegen eine Asylunterkunft im Stadgebiet.
Aber nicht alle Flüchtlinge, die sich in Südtirol aufhalten, sind dem Land offiziell zugewiesen. Schätzungen von Luca Critelli, Direktor der Abteilung Soziales, zufolge halten sich rund 300 Personen „fuori quota“ in Südtirol auf.
Diese Asylwerber fallen nicht unter den italienweiten Verteilungsschlüssel für Flüchtlinge.
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