„Fortwährende Schande“
Sven Knoll erneuert anlässlich des Geburtstages von Luis Amplatz vor 90 Jahren seine Forderung nach einer lückenlosen Aufklärung des Todes des Freiheitskämpfers.
Angesichts des Geburtstages von Luis Amplatz, der heute 90 Jahre alt geworden wäre, würdigt der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, seinen Einsatz als Freiheitskämpfer in den 60er Jahren und bezeichnet seine Ermordung durch den italienische Staat als „fortwährende Schande“.
In einer Aussendung schreibt Knoll:
„Bis heute verhindert Italien eine lückenlose Aufklärung seiner Ermordung und schützt damit aus politischen Gründen den Mörder!
Luis Amplatz hat zusammen mit Jörg Klotz und anderen Freiheitskämpfern in den 60er Jahren gegen die Unterdrückung Süd-Tirols durch den italienischen Staat gekämpft. Ohne ihren selbstlosen Einsatz wäre Süd-Tirol heute bereits vollständig italienisiert. Dafür gebührt Luis Amplatz und seinen Mitstreitern Dank und Anerkennung.
In der Nacht vom 7. September 1964 wurde Luis Amplatz vom italienischen Geheimdienstagenden Christian Kerbler kaltblütig erschossen. Jörg Klotz wurde dabei schwer verletzt und konnte sich nur mit letzter Kraft über die Berge nach Nord-Tirol retten.
Der kaltblütige Mord an Luis Amplatz ist zum Sinnbild für die verbrecherische Willkür des italienischen Staates geworden, der bis heute eine vollständige Aufklärung des Mordes verhindert und damit die Auftraggeber und den Mörder schützt.
Das mindeste was von Italien verlangt werden kann, ist daher endlich ein Zeichen der Wiedergutmachung zu setzen und wenigstens die noch immer im Exil lebenden Süd-Tiroler Freiheitskämpfer zu begnadigen.“
Auch der Südtiroler Heimatbund erinnert an den 90. Geburtstag des Freiheitskämpfers Luis Amplatz, den er am 28. August gefeiert hätte.
„Der Grieser Schütze, der in den späten 1950er- und 1960er-Jahren an den Ereignissen rund um die sogenannte „Feuernacht“ mit dabei war, wurde im September 1964 von einem italienischen Geheimagenten kaltblütig im Schlaf erschossen und wurde somit Opfer eines hinterlistigen Mordattentats“, so der SHB- Obmann Roland Lang.
In einer Aussendung schreibt Lang:
„Amplatz war ein aufrechter Tiroler. Bereits in seiner frühesten Kindheit musste er mit ansehen, wie die faschistische Unterdrückungspolitik ihr Unwesen trieb und, nachdem sie Tausende von Obstbäumen fällen ließ, die Industriezone errichtete. Diese Begebenheit ließ den jungen Amplatz schnell erwachsen werden und den Widerstand in ihm keimen.
Amplatz, der wegen seiner Aktivitäten vom italienischen Staat mit einer sehr hohen Strafe belegt, aber nie gefangen genommen werden konnte, wusste schon frühzeitig, dass nur ein gewaltsamer, von der Welt gehörter Protest, Erfolg in der Lösung der Südtirolfrage haben könnte.
Der Name des Freiheitshelden Luis Amplatz und sein selbstlose Einsatz wird, solange es Tiroler gibt, immer ehrenvoll genannt werden. Seinen Heimatliebe bezahlte der Schütze mit seinem Leben. Nicht umsonst steht auf seinem Grabstein: …grüß mir die Heimat, die ich mehr als mein Leben geliebt“!
Um die Freiheit Südtirols zu erlangen, können heutzutage legale, demokratische Zeichen gesetzt werden. Dies war in den sechziger Jahren nicht möglich. Erst der Freiheitskampf zwang Italien an den Verhandlungstisch.
Doch man muss auch selbst einen Anfang machen, um das Vermächtnis von Amplatz fortzusetzen. Lieber Luis, dein Einsatz bleibt uns Verpflichtung, schließt Lang.“
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