Die Autonomie-Botschafterin
Elena Artioli will eine italienweite Werbeaktion für Südtirols Sonderautonomie starten: „Neid und Missgunst sollen endgültig der Vergangenheit angehören.“
Von Matthias Kofler
Der Auftritt von Arno Kompatscher in der Sendung von Bruno Vespa im Jahr 2014 steht sinnbildlich für den kalten Wind, der Südtirols Autonomie seit Jahren entgegenbläst. Damals musste sich der Landeshauptmann gegen den Vorwurf verteidigen, dass Südtirol dank seiner Sonderautonomie ungerechtfertigte Privilegien genieße. Neid und Missgunst gegenüber der Autonomen Provinz nehmen seit Jahren zu.
Diesem Trend will die Landtagsabgeordnete Elena Artioli nun entgegenwirken. Mit einem Beschlussantrag fordert die Chefin des A-Teams die Landesregierung auf, eine italienweite Werbeaktion für die Sonderautonomie zu starten.
„Das Interesse für unsere Autonomie ist äußerst bescheiden“, sagt Artioli, „vor allem auch bei den italienischsprachigen Jugendlichen in unserer Provinz.“ Als Beispiel nennt die Abgeordnete den Autonomie-Konvent, der nur sehr schleppend in die Gänge kam.
Die Sonderautonomie müsse ständig im Zentrum der Aufmerksamkeit bleiben, fordert die Abgeordnete. Die Südtiroler müssten bereit sein, auf dem ganzen Staatsgebiet die Sonderrolle unserer Provinz zu erläutern und damit den Menschen dort näherzubringen. Sie müssten erklären, warum Südtirol ein Vorbild für die Regionen mit Normalstatut sein könne und dem Staat auch nicht finanziell zur Last falle.
Elena Artioli sagt: „Denjenigen, die noch immer meinen, dass wir unseren Reichtum den vielen Privilegien verdanken, müssen wir eines zu verstehen geben: Südtirol hat dank seiner autonomen Kompetenzen ein attraktives System aufgebaut, das funktioniert – das wir aber auch ständig an die veränderten Bedingungen anpassen müssen.“
Der Beschlussantrag der Landtagsabgeordneten sieht vor, dass in alle Regionen Italiens „Botschafter“ der Sonderautonomie geschickt werden sollen. Diese sind Teil einer „massiven und anhaltenden Werbekampagne“, die alle Lebensbereiche – von der Politik bis zur Zivilgesellschaft – umfasst. Die Botschafter sollen nicht nur von Tür zu Tür wandern, um über die Autonomie aufzuklären, sondern auch auf ein umfassendes Kommunikationsnetz zurückgreifen können. Elena Artioli setzt hierbei vor allem auf soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Co.
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