Handwerk als Jobmotor
Beim Handwerkerverband ist man erleichtert: Im Bauhandwerk gibt es 700 Arbeitsplätze mehr als vor einem halben Jahr. Und: Die Zahl der Ausbildungsplätze zieht erstmals wieder an.
„Trotz erheblichem Umsatzrückgang in den letzten Jahren ist es dem Südtiroler Handwerk gelungen, an seinen Mitarbeitern festzuhalten“, stellt der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh) in einer Aussendung. „Die Gründe für seine Stärke und Stabilität liegen in dem großen Verantwortungsbewusstsein und enormen Leistungswillen, der die Handwerker als typische Familienunternehmer auszeichnet.“
Das Handwerk befindet sich nach der jahrelangen Krise wieder deutlich im Aufwind. Vor allem im Bauhandwerk sind positive Entwicklungen zu verzeichnen. Die anziehende Baukonjunktur bringt eine klare Beschäftigungszunahme mit sich: Während der Januar 7.771 Beschäftigte zählte, waren es im Juli 8.478.
„Nach einer langen Durststrecke im Bau geht es nun auch hier wieder aufwärts. Es greifen endlich sowohl lokale als auch nationale Maßnahmen zur Wirtschaftsankurbelung, sodass die bestehenden Arbeitsplätze erhalten bleiben, aber auch neue geschaffen werden können“, unterstreicht lvh-Präsident Gert Lanz.
Erstmals wieder im Aufwärtstrend liegen auch die Lehrstellenangebote in Südtirol. Besonders im Bereich Installation, Holz und Metall haben Unternehmen in den letzten Monaten vermehrt Ausbildungsplätze angeboten. „Es ist zum einen die positive wirtschaftliche Entwicklung, zum anderen aber auch die zunehmende Attraktivität der praktischen Berufe und deren Ausbildungswege, die einen positiven Effekt auf die Lehrstellensituation haben“, ist Lanz überzeugt.
Ausschlaggebend hierfür sind laut Verbandspräsident gewisse „Zuckerlen“, die Ausbildungsbetrieben zugutekommen wie zum Beispiel der Vorzug von Ausbildungsbetrieben im Bereich der öffentlichen Arbeiten. Hilfreich für die Stabilisierung und den weiteren Ausbau der Ausbildungssituation sei auch die Einführung einer Ausbildungsprämie von Seiten des Landes, die der lvh bereits vorgeschlagen hat. Außerdem müsse dem drohenden Fachkräftemangel so schnell wie möglich entgegengewirkt werden: die demographische Entwicklung hat nämlich einen physiologischen Rückgang der Fachkräfte auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt zur Folge, der sich mittel- und langfristig nicht auf die positive Wirtschaftslage niederschlagen dürfe.
„Das Handwerk ist nach wie vor von wesentlicher Bedeutung für die Wirtschaft und den Aufschwung in unserem Land, insofern hoffen wir auch zukünftig auf Maßnahmen, damit das Handwerk weiter gestärkt in die Zukunft gehen kann“, so Lanz.
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