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Mit Kanonen auf Spatzen?

BettelverbotOrganisiertes Betteln betrifft nicht nur die Städte. Auch im peripheren Laas verzeichnet man einen Anstieg des Phänomens. Die Gemeinde reagiert mit einer rigiden Bettelverordnung.

von Karin Gamper

Eigentlich ist Andreas Tappeiner für seine soziale Ader bekannt – als Bürgermeister von Laas ebenso wie als Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Dennoch hat er nun in Sachen Bettelei die Handbremse gezogen.

Warum? „Wir verzeichnen seit dem heurigen Frühjahr einen rasanten Anstieg von aggressivem Betteln, es gab viele Proteste von Seiten der Bürger und der Kaufleute“, erklärt er. Die betreffenden Personen – vornehmlich mit dem Zug anreisende Nordafrikaner – würden sich sehr aufdringlich verhalten und teilweise den Passanten bis in die Geschäfte folgen.

 

Daher ist seit wenigen Tagen eine strenge Bettelverordnung in Kraft. „Die Regelung ist vom Regierungskommissariat genehmigt und gilt vorerst bis Ende Dezember“, so Tappeiner.

Demnach ist die Bettelei in der Gemeinde Laas ab sofort im Umkreis von 100 Metern von Kultstätten, Friedhöfen, Einrichtungen von Rettungs- und Sicherheitsdiensten, Bankinstituten, Schulen, Kindergärten, Sportanlagen, Zugbahnhöfen und Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel, sowie Gaststätten und Geschäften verboten.

Bettler, die dennoch um Almosen bitten, können laut Verordnung mit einer Verwaltungsstrafe von 25 bis 500 Euro belangt werden. Zudem werden das erbettelte Geld und die Gegenstände, die der Bettelei dienten, beschlagnahmt.

Wird da mit Kanonen auf Spatzen geschossen?

„Nein“, widerspricht Andreas Tappeiner, „bei uns muss niemand Not leiden“. Es gebe zahlreiche Maßnahmen der Bezirksgemeinschaft zur Linderung der Armut. „Diese Bettler dagegen sind organisiert, sie reisen mit dem Zug an und verhalten sich unangemessen“, so Tappeiner. Vor allem ältere und behinderte Menschen seien eingeschüchtert und fühlten sich nicht mehr sicher.

Woher kommen diese Bettler aber? Tappeiner schließt aus, dass es sich bei den aggressiven Bettlern um Flüchtlinge handelt. „Wir haben recherchiert“, sagt er, „diese Männer kommen nicht aus den Südtiroler Flüchtlingseinrichtungen“.

 

 

 

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