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Der wankende Favorit

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Federico Gaio

Die Nummer eins des Turniers, Vorjahressieger Federico Gaio (ATP 158), drehte am Dienstag eine fast schon verlorene Partie.

Fast hätte es am heutigen „Super Tuesday“ bei der Sparkassen Trophy 2016 eine echte Sensation gegeben.

Die Nummer eins des Turniers, Vorjahressieger Federico Gaio (ATP 158), drehte eine fast schon verlorene Partie.

Etwas Anlaufzeit benötigte auch die Nummer zwei Zdenek Kolar. Morgen erwartet die Tennisfans eine spannende zweite Runde mit 8 Einzeln und 4 Doppeln.

Das erste Match in einem Turnier ist nie einfach. Erst recht nicht, wenn man auf dem Papier der haushohe Titelfavorit ist. Dass es aber so schwer werden würde für Gaio, hätte wohl niemand gedacht.

Sein Gegner in der ersten Runde war Filippo Baldi – eines der großen, italienischen Talente in der Jugend, war er doch U14-Europameister im Doppel an der Seite von Gianluigi Quinzi.

Ins Hauptfeld der Sparkassen Trophy war die aktuelle Nummer 770 der Weltrangliste aber nur dank einer Wild Card des Italienischen Tennisverbands gekommen.

Zdenek Kolar

Zdenek Kolar

Im ersten Satz schlug Gaio sehr gut auf, ein Break genügte schließlich zum 6/4-Satzgewinn. Dann aber verlor er völlig seinen Rhythmus. „Der aufkommende Wind machte mir sehr zu schaffen. Das Timing stimmte plötzlich nicht mehr, sowohl von der Grundlinie als auch beim Service“, so Gaio nach dem Spiel. Zugleich spielte Baldi großartig auf und sicherte sich den Satz mit 6/2.

Den dritten Durchgang begann Gaio mit einem Break, im vierten Game holte sich Baldi den Aufschlagverlust aber wieder zurück. So richtig spannend wurde es dann beim Stand von 5/6 aus der Sicht von Gaio. Bei eigenem Aufschlag geriet er 0:40 in Rückstand, Baldi hatte also gleich 3 Matchbälle.

Doch dann zeigte Gaio plötzlich sein bestes Tennis. „In vielen Phasen des Matches war ich unkonzentriert, doch in diesem Moment, mit dem Rücken zur Wand, war ich voll da. Ich wusste, ich muss jetzt noch mal alles aus mir herausholen.

Und es klappte.“ Er wehrte alle drei Matchbälle ab und glich zum 6/6 aus. Nun war Baldis Moral gebrochen. Der Tiebreak endete 7:4, das Match 6/4, 2/6, 7/6.

Die Nummer zwei der Sparkassen Trophy, der 19-jährige Kolar (ATP 260) benötigte gestern auch drei Sätze gegen den Brasilianer Joao Pedro Sorgi (ATP 542). „Es hat eineinhalb Sätze gedauert, bis ich zu meinem Spiel gefunden habe“, sagte Kolar im Anschluss an sein Erstrundenmatch. „Von da an bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden.“

Die Partie endete schließlich 6/7, 6/4 und 6/3.

Mit Spannung erwartet wurde auch die Partie von Orlando Luz (ATP 520) gegen Juan Pablo Paz (ATP 317). Luz war 2015 Junioren-Wimbledonsieger im Doppel und hatte nach seinem gestrigen, überraschenden Erstrunden-Aus im Doppelbewerb einiges wiedergutzumachen. Doch auch heute machte Luz gegen einen solide auftretenden Paz zu viele Eigenfehler.

Paz gewann 6/1, 6/4.

Chancenlos war heute der einzige Südtiroler im Hauptfeld, Horst Rieder. Er unterlag dem Sieger des ITF-Turniers in Bozen, Jose Hernandez-Fernandez (296) mit 0/6 und 1/6. Rieder erhielt von den Veranstaltern eine Wild Card fürs Hauptfeld.

Durchaus überraschend war hingegen das Aus von Bastian Malla (ATP 417) gegen den Qualifikanten Wilson Leite (ATP 827). Nach einem furiosen 6/0 im ersten Satz, verlor er die beiden weiteren Sätze gegen den Mann aus Rio de Janeiro mit 4/6 und 3/6. Ebenfalls weiter sind Yannick Hanfmann, der Qualifikant Juan Pablo Ficovich, Matteo Viola, Pedro Cachin, Jeremy Jahm und Jonathan Eysseric. Das Spiel von Marcelo Zormann gegen Walter Trusendi musste beim Stand von 7/6 wegen Regens abgebrochen werden.
Gaio trifft auf einen „heißen“ Qualifikanten

Morgen steht die zweite Runde der Sparkassen Trophy mit 8 Einzel- und 4 Doppelpartien am Programm. Spielbeginn ist um 11 Uhr auf der Tennisanlage in Rungg/Eppan. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie sich Gaio nach seinem holprigen Start präsentieren wird.

Ihm gegenüber steht der kroatische Qualifikant Franjo Raspudic, der bereits im Vorfeld klar macht, keinerlei Angst vor Gaio zu haben: „Wir haben vor 10 Monaten in Norwegen gegeneinander gespielt. Die Partie ging über 3 Sätze, ich rechne mir morgen also durchaus Chancen aus“, so Raspudic (ATP 782) selbstbewusst.

Das Match zwischen ihm und Titelverteidiger Gaio ist auf 16.30 Uhr angesetzt.

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