Die Virgl-Finanzierung
LH Arno Kompatscher klärt auf: Da der Schienennetzbetreiber RFI den Virgl-Bahntunnel als wichtiges Projekt für Bahnetz und Brennerlinie einstuft, werde er das Vorhaben planen und finanzieren.
Mit Verwunderung hat Landeshauptmann Arno Kompatscher auf die Aussagen des 5-Sterne-Landtagsabgeordneten Paul Köllensperger bezüglich des Virgl-Bahntunnels in Bozen reagiert: Für die vom Landtagsabgeordneten aufgeworfenen Fragen gebe es, so der Landeshauptmann, längst mit Daten und Fakten untermauerte Antworten. Diese seien auch bereits bekannt und wer die Entwicklung des Projektes mitverfolge, sei darüber unterrichtet.
Die italienische Schienennetz-Betreibergesellschaft RFI hatte sich – nach eingehender Prüfung des von der Gesellschaft Areal Bozen vorgelegten Vorprojektes – für den Bau eines Bahntunnels unter dem Virgl entschieden, da sie den Tunnel als wichtiges Vorhaben zur Verbesserung des Bahnnetzes, sprich der Brennerlinie in Südtirol, einstuft.
„Daraufhin wurde das Bauprojekt in das Investitionsprogramm der RFI aufgenommen, für das mittlerweile auch die Zustimmung des Ministerrats vorliegt. Parallel dazu wurde der Bau des Virgl-Bahntunnels aus dem Bauplan und aus der Ausschreibung für die Bebauung des Bahngeländes gestrichen. Damit trägt nicht das Land die auf 55 Millionen Euro geschätzten Baukosten, sondern RFI“, erklärt Arno Kompatscher.
Eine entsprechende Bestätigung hat Kompatscher am vergangenen 12. Juli anlässlich des Spatenstichs für das BBT-Baulos Eisackunterquerung in Franzensfeste von RFI-Geschäftsführer Maurizio Gentile erhalten. „Über diese Zusage wurde am selben Tag die Öffentlichkeit informiert“, betont der Landeshauptmann.
Kompatscher erinnert in diesem Zusammenhang auch an sein Treffen mit dem RFI-Geschäftsführer am 23. Dezember vergangenen Jahres. Bei dieser Zusammenkunft hatte der Landeshauptmann Maurizio Gentile über das Projekt informiert und auf dessen Notwendigkeit und Dringlichkeit hingewiesen. Gründe für den Tunnelbau sind demnach nicht nur die große Steinschlaggefahr im Bereich des Virgl und der heutigen Bestandsstrecke, sondern auch die derzeitige Netzüberlagerung von Brenner und Meraner Bahnlinie.
„Auch die künftige Entwicklung des Bozner Bahngeländes spricht für eine Verlagerung der Bahnstrecke bei Bozen in einen Tunnel“, so Landeshauptmann Kompatscher. Diese Argumente hätten auch die RFI-Leitung überzeugt, dass es einer unabhängigen Bahneinfahrt für Bozen bedürfe. Daraufhin sei die Entscheidung gefallen, dass RFI diese errichten und auch sämtliche Kosten übernehmen werde.
Auch die diesbezügliche Terminplanung wurde in die Wege geleitet. Die entsprechende Bestätigung erhielt Landeshauptmann Kompatscher nun von RFI-Chef Gentile bei dessen Besuch in Franzensfeste.
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