„Kaderschmiede für Politiker“
Dominik Thomaser, Vorsitzender der Studienvertretung des Instituts für Italienisches Recht, über Beschwerden, Falschmeldungen – und die „Traditions-Universität“ Innsbruck.
TAGESZEITUNG: Herr Thomaser, aus der Rechtswissenschaftlichen Fakultät hört man, es gebe Probleme wegen ausgefallener Vorlesungen. Trifft das zu?
Dominik Thomaser: Ich kann prinzipiell nicht für die Fakultät insgesamt sprechen, sondern nur für das Studium des italienischen Rechts. Mir sind keine Probleme mit ausgefallenen Lehrveranstaltungen bekannt. An unserem Studium wirken aber viele externe Lehrbeauftragte mit, da kann es natürlich einmal vorkommen, dass die eine oder andere Stunde verschoben oder abgesagt und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird.
Laut Berichten soll es auch am Institut für italienisches Recht im letzten Semester Proseminare gegeben haben, bei denen nur eine Stunde gehalten wurde. Eine Falschmeldung?
Ja. Dazu ist mir nichts bekannt. Für Beschwerden oder Hilfestellungen sind mein Stellvertreter Markus Weger oder ich aber in jedem Fall erreichbar. Per Mail oder auf Facebook unter www.facebook.com/stv.integriertes.
Das Institut für Italienisches Recht wird von der Südtiroler Landesregierung mit rund 350.000 Euro unterstützt. Warum ist diese Finanzierung sinnvoll?
Natürlich kann man sich fragen, ob es richtig ist, dass die Provinz Bozen eine österreichische Uni finanziert. Tatsache ist aber, dass das Institut eine Ausbildung für Südtiroler auf einem guten Niveau sichert. Unser integriertes Diplomstudium ist zweisprachig, berücksichtigt Südtirol-spezifische Aspekte und ermöglicht vielen Studenten ein Praktikum am Landesgericht Innsbruck. Und die Qualität der Lehre ist durch die Kooperation mit Padua gesichert.
2018 läuft die Finanzierung des Landes Südtirol nach derzeitigem Stand aus. Wie geht es dann weiter?
Die Südtiroler Landesregierung dürfte großes Interesse daran haben, dass gute Rechtswissenschaftler nach Südtirol zurückkommen. Man muss sich nur die derzeitige politische Riege anschauen: Renate Gebhard, Arno Kompatscher, Karl Zeller und viele andere haben in Innsbruck studiert. Es ist ein Institut an einer Traditions-Universität – und eine Kaderschmiede für Politiker. Dass die Südtiroler Landesregierung das finanziell unterstützt, ist schön und notwendig. Hier werden schließlich Südtiroler ausgebildet.
Interview: Anton Rainer
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