Das Kompetenz-Verzeichnis
Alle Titel und beruflichen Qualifikationen, die eine Person im Laufe eines Lebens erwirbt, werden künftig in einem Landesverzeichnis erfasst.
Einen entsprechenden Beschluss hat die Landesregierung kürzlich auf Vorschlag von Personallandesrätin Waltraud Deeg gefasst. Mit dem neuen Landesverzeichnis unterstützt die Landesregierung die Erhebung und Zertifizierung von Kompetenzen, die eine Person im Laufe ihres gesamten Lebens erwirbt, und zwar auch außerhalb von formalen Kontexten wie Schule, Universität oder anerkannten Weiterbildungskursen.
„Wir entwickeln unsere Kompetenzen und Stärken im Laufe zahlreicher bildender Erfahrungen, die weit über den erworbenen Schulabschluss oder Studientitel hinausgehen; im neuen Kompetenzverzeichnis sollen daher auch Fähigkeiten berücksichtigt werden, die wir uns in informellen Kontexten aneignen“, betont Deeg. Das Landesverzeichnis, das derzeit in Ausarbeitung ist, setzt sich zusammen aus einer Liste der Titel, Berufsbilder und Qualifikationen mit entsprechender Beschreibung. Es gilt als Bezugsrahmen für die Validierung und Zertifizierung von erworbenen Kompetenzen. Die Berufsbilder sind nach Wirtschaftssektoren gegliedert. Der erste Teil des Verzeichnisses, der die beruflichen Qualifikationen umfasst, soll bis Ende des Jahres fertig gestellt sein.
Der Zertifizierungsprozess wird aus mehreren Phasen bestehen: Interessierte können erworbenes Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen schriftlich festhalten und die Bewertung durch eine eigens zuständige Kommission beantragen. Fällt diese positiv aus, so kann die Zertifizierung in die Wege geleitet werden. Das Landesverzeichnis wird von einer digitalen Datenbank verwaltet, die mit dem Informationssystem auf staatlicher Ebene verknüpft ist und die Verbindung mit den Verzeichnissen aller Regionen und autonomen Provinzen ermöglicht. Die Einrichtung eines Kompetenzverzeichnisses ist unter anderem Voraussetzung für den Zugang zu europäischen Fördermitteln. Eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe wird das Landesverzeichnis ständig erweitern und aktualisieren. „Es handelt sich um einen sehr arbeitsintensiven Prozess, der uns auch in den nächsten Jahren beschäftigen wird“, so Landesrätin Deeg.
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