Fieser Schachzug
Das Dopingverfahren im Fall Alex Schwazer gerät immer zur Farce. Wie die IAAF die Olympia-Teilnahme des Kalchers verhindern will.
von Artur Oberhofer
Gerhard Brandstätter sagt ganz klar: „Man will um jeden Preis verhindern, dass Alex in Rio an den Start geht.“
Am Freitag kam es in der Dopingaffäre um den Geher als Kalch zu einem weiteren Paukenschlag. Der Internationale Leichtathletikverband IAAF beantragte, dass die für nächsten Mittwoch festgesetzte Verhandlung vor dem Sportschiedsgericht in Lausanne vertagt wird.
In einem Telefongespräch mit Gerhard Brandstätter sagte der IAAF-Anwalt aus London: Er brauche noch Zeit, die Akten zu studieren.
Formell beantragte die IAAF, dass das Hearing am 4. August stattfinden sollte – in Rio de Janeiro!
Es wird einmal mehr klar, dass die IAAF (die bereits bei der Zustellung des Dopingbefundes wertvolle Zeit hat verstreichen lassen) auf Zeit spielt – und solcherart die Verteidigungsrechte Alex Schwazers massiv einschränkt.
Tatsache ist: Wenn die IAAF am Mittwoch nicht in Lausanne vor dem Sportsgericht erscheint, kann das Hearing wohl kaum nicht stattfinden. Das TAS in Lausanne ist ein Schiedsgericht, es müssen alle Parteien anwesend sein.
Nun bleibt abzuwarten, ob das Schiedsgericht das Hearing trotzdem ansetzt. Ansonsten würde es zu einer Anhörung am 4. August in Rio kommen. Anwalt Gerhard Brandstätter, Alessandro Donati und Alex Schwazer müssten also nach Brasilien reisen. „Das ist“, gibt Brandstätter zu bedenken, „auch eine Kostenfrage.“
Sandro Donati sagte am Freitag: „Man will nicht zulassen, das wir uns verteidigen können.“
Zwar sagte Anwalt Brandstätter, Alex Schwazer und er wollten weiterkämpfen. Doch mit diesem fiesen Schachzug scheint die IAAF gewonnen zu haben. Zumindest vorerst.
Brandstätter sagte gegenüber TAGESZEITUNG Online am Freitagabend:?„Stellen Sie sich vor, mit welchem Gemütszustand Alex derzeit trainiert.”
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