Die Ampel-Farce
So gut ist unsere Autonomie: Laut Heimatbund entscheidet Rom, ob in Bozen eine Ampel blinkt.
Als ein besonders gutes Beispiel, wie weit unsere Autonomie geht, bezeichnet der Südtiroler Heimatbund das Einschalten einer Ampel in Bozen auch in den Nachtstunden. Um die Lichtsignalanlage auch nachts in Betrieb zu halten, musste in Rom eine Genehmigung beantragt werden. In der mehr als 500 Kilometern entfernten italienischen Hauptstadt wurde entschieden, ob in der Drususstraße eine Ampel in der Nacht auf Rot schalten darf.
Besorgt über die zahlreichen Unfälle auf der Kreuzung zwischen der Drususstraße und der Palermostraße hat die Bozner Stadtverwaltung beschlossen, dass die dortige Ampel auch des Nachts voll eingeschaltet bleiben sollte. Die Entscheidung, ob die Ampel dann auch nachts durchgehend 24 Stunden voll funktioniert und nicht nur ein oranges Blinken von sich gibt, würde laut Hausverstand der zuständigen Stadträtin in Absprache mit der Stadtpolizei, zustehen.
Nun aber zeige sich aber wieder einmal der Wert unserer Autonomie, so SHB-Obmann Roland Lang. Denn damit in Bozen eine seit Jahrzehnten (!) bestehende Ampel auch nachts abwechselnd Rot und Grün zum Schutz der Verkehrsteilnehmer leuchten darf, muss in Rom um Erlaubnis gebeten werden, so Lang.
Nicht nur eine Mitteilung über das Einschalten, sondern eine Anfrage bzw. Intervention der Stadtverwaltung beim Transportministerium sei nötig gewesen.
„Auch wenn man sich dabei auf die Regelungen im gesamtstaatlichen Straßenkodex beruft, der überall in Italien und damit auch in Südtirol angewandt werden muss, so bleibt die Tatsache, dass Rom mit seinen Gesetzen immer und überall unser tägliches Leben beeinflusst. Ein Südtiroler Eigenleben ist damit unter Italien nicht möglich“, so Lang.
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