Verschuldete Familien
Im Durchschnitt ist jede Südtiroler Familie mit über 23.000 Euro privat bei Bankinstituten verschuldet.
Im Durchschnitt ist jede Südtiroler Familie mit über 23.000 Euro privat bei Bankinstituten verschuldet. Insgesamt beträgt die Verschuldung der Südtiroler Familien rund 5 Milliarden Euro. Dies geht aus der Beantwortung einer Landtagsanfrage von Andreas Pöder an die Landesregierung hervor. Landesrätin Martha Stocker gibt darin die von der Banca d´Italia erhaltene Summe wieder. Demnach haben die Südtirolerinnen und Südtiroler bei den Bankinstituten rund 5 Milliarden Euro private Kredite, andere Finanzierungsformen und Kredite bei Banken außerhalb Südtirols sind hier nicht mit eingerechnet.
Jeder Südtiroler und jede Südtiroler, ob Baby oder Greis hat demnach statistisch gesehen 9.600 Euro private Kreditschulden bei Banken.
Pöder unterstreicht, dass diese Zahlen sich in den letzten Jahren verschlechtert hätten.
Vor Jahren noch wurde die Verschuldung der privaten Haushalte mit rund 19.000 Euro angegeben.
„Die Tatsache, dass alles gestiegen ist bis auf die Löhne wirkt sich natürlich auf die Schuldensituation der privaten Haushalte aus“, so der Abgeordnete.
„Entlastungsmaßnahmen haben nicht wirklich gegriffen, bzw. wurden durch neue Teuerungen und Abgabensteigerungen an anderer Stelle wieder zunichte gemacht.“
Pöder kritisiert die Familien- und Sozialpolitik der Landesregierung. „Wenn zusätzliche Gelder in den Sozialbereich fließen, dann werden sie dort von der gestiegenen Zahl der Zuwanderer in Anspruch genommen. Eine Entlastung der Ansässigen erfolgt kaum, auch die Steuerentlastungsmaßnahmen haben nicht wirklich zur Verbesserung der Einkommenssituation und zur Reduzierung der Schuldenlast geführt. Die Landesregierung wirkt bisweilen etwas plan- und hilflos in der Familien- und Sozialpolitik und die Banken verdienen an der Krise der Familien“, so Pöder.
„Neue Formen der Unterstützung der Familien zur Reduzierung der Schuldenlast wie zinslose Familiengründungsdarlehen werden deshalb nicht angedacht, weil man sich lieber auf die Gießkannenartige Beitragsvergabe konzentriert. Gerade beispielsweise in zinsloses Familiengründungsdarlehen könnte zumindest teilweise teure Kredite bei Banken vermeiden, zu denen Familien aufgrund von Anschaffungen oft gezwungen sind.“
Auch die Summe der Finanziellen Sozialhilfe ist laut der Anfragebeantwortung an Pöder angestiegen: Betrug die gesamte Finanzielle Sozialhilfe im Jahr 2014 noch über 48 Millionen waren es 2015 bereits über 54 Millionen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass ein wesentlicher Teil dieses Anstieges bei der Sozialhilfe durch den schrittweisen Übergang des ehemaligen Wohngeldes vom Wohnbauinstitut an die Sozialsprengel verursacht wird.
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