Der Energiebericht
Der Landesenergiebericht steht bereit: In den 300 Gebäuden und 121 Tunnel in Landesbesitz sind bedeutende Einsparungen möglich. Die Details.
Mit dem Ziel, Einsparungen zu erreichen, hat die Abteilung Vermögensverwaltung am Donnerstag den Energy Report 2015 online veröffentlicht. Zur Ausarbeitung beauftragt waren Energy Manager Daniel Bedin und Renate Oberrauch vom Amt für Bauerhaltung.
Der Bericht geht auf den aktuellen Energieverbrauch in 300 Gebäuden und 121 Tunnel in Landesbesitz ein. Demzufolge betrug der gesamte Energieverbrauch im Jahr 2015 16.190 Tonnen Öleinheit (toe). Darunter versteht man die Energie, die aus der Verbrennung einer Tonne Erdöl entsteht, um eine einheitliche Messeinheit für unterschiedliche Energieträger wie Elektrizität, Heizöl oder Gas zu definieren und Daten vergleichbar zu machen. Diese Energiemenge entspricht einer Ausgabe von 16,8 Millionen Euro.
Mehr als die Hälfte davon wurde in Schulen verbraucht, inklusive der Berufsschulen; knapp 18 Prozent entfallen auf die Beleuchtung von Tunnel. Der Verbrauch ist seit 2009 weitgehend konstant geblieben, mit einem leichten Rückgang in den Jahren 2013 und 2014 aufgrund milder Winter.
Ziel dieser Studie ist es, festzustellen, mit welchen Maßnahmen in den nächsten zwanzig Jahren das Land Südtirol seinen Energieverbrauch drosseln kann – um 27 Prozent, wie von der EU vorgegeben.
Die Studie untersucht unter anderem die Auswirkungen von verschiedenen energetischen Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen an einer Auswahl von 129 Gebäuden. Dazu zählen die Szenarien 1) nach der Sanierung der Gebäudehülle, 2) nach Verbesserung der Heizanlagen und 3) nach beiden Maßnahmen. Dazu hat die Arbeitsgruppe ein Softwarewerkzeug namens CERPLAN eingesetzt, das die Eurac entwickelt hat, um solche Hochrechnungen und langfristige Planungen korrekt durchzuführen.
Um 30,6 Prozent reduzierter Energieverbrauch
Das Ergebnis der Hochrechung zeigt, dass erst mit beiden Maßnahmen an Gebäudehülle und Heizanlagen bis 2035 das EU-Ziel erricht werden kann – die Einsparungen an diesen 129 Gebäuden würden von 6405 toe auf 4445 toe sinken, also um 30,6 Prozent.
Damit ist die sogenannte Roadmap, der Plan für die wirtschaftlich sinnvollen Sanierungen von Gebäuden in Landesbesitz klar. „Damit wissen wir, dass es nicht reicht, Gebäude nur energetisch zu sanieren, sondern dass auch eine optimierte Regelung der haustechnischen Anlagen vonnöten ist, samt regelmäßiger Überwachung des Energieverbrauchs“, heißt es vom Land. Nicht zuletzt falle das Nutzerverhalten ins Gewicht, für das jeder Einzelne Verantwortung trägt, der in einem Gebäude arbeitet oder sich zeitweise aufhält.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen decken sich mit den KlimaLand-Strategien des Landes Südtirol. „Dieser Bericht der Arbeitsgruppe Energy Management, ist strategisch von großer Bedeutung, um die Ziele unserer Gesellschaft in puncto Energieeffizienz, Umweltschutz aber auch Wirtschaftlichkeit zu erreichen. So senken wir die langfristigen Energiekosten, schützen die Umwelt und werten zudem die Immobilien des Landes sinnvoll auf“, sagt der zuständige Landesrat und Landeshauptmannstellvertreter, Christian Tommasini.
„Erfreulich ist zudem die bisher fruchtbringende Zusammenarbeit der Eurac mit der Klimahaus-Agentur, denen sich in Zukunft auch der Wirtschaftsdienstleister IDM anschließen wird.“
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