Keine Flüchtlinge für Morter
Die Hypobank hat ihr Angebot zur Vermietung des ehemaligen Hotels Adler in Morter an das Land zurückgezogen. Somit werden in der Latscher Fraktion nicht wie erwartet 35 Flüchtlinge untergebracht. Für das Sozialassessorat geht die Suche jetzt weiter.
von Karin Gamper
Die Inspektion der ranghohen Abordnung des Landes Anfang Juni hatte in Morter sofort großes Aufsehen erregt. Die Delegation aus dem Ressort von Soziallandesrätin Martha Stocker besichtigte an jenem Tag das aufgelassene Hotel Adler in der kleinen Latscher Fraktion.
Die Immobilie gehört der Hypobank, welche es dem Land als mögliche Flüchtlingsunterkunft angetragen hatte. 35 Asylsuchende sollten darin eine vorübergehende Bleibe finden. Allerdings ließ das Bankhaus bereits damals eine definitive Entscheidung offen. Denn Hypo würde einen Verkauf des einstigen Hotels als Lösung vorziehen.
Das Hotel Adler gehört der Bank, seit es vor einigen Jahren in Konkurs ging. Nur kurze Zeit vorher wurde zum Hotel eine Dependance errichtet, die für die Unterbringung der Flüchtlinge in Frage gekommen wäre, da sie mehr oder weniger sofort bezugsfertig ist.
Nun haben sich die Verhandlungen zwischen dem Land und der Bank allerdings zerschlagen. Wie Abteilungsdirektor Luca Critelli gegenüber der TAGESZEITUNG erklärt, wurde das Angebot – zumindest bis auf Weiteres – zurückgezogen. „Die Bank hat derzeit kein Interesse mehr an einer Vermietung des Hotels als Flüchtlingsunterkunft, was aber nicht bedeutet, dass sie es sich in Zukunft anders überlegen könnte“, so Critelli.
In Morter sind die Bürger großteils erleichtert. Denn 35 Flüchtlinge für die abgelegene 700-Seelen-Fraktion wurden als zu viel betrachtet.
Für das Land geht die Suche nach Unterkünften im unteren Vinschgau nach der Absage durch Hypo indes weiter. „Derzeit liegen mehrere Angebote von Privaten auf dem Tisch“, so Critelli, „einige Immobilien, die in die nähere Auswahl kommen, werden wir in den nächsten Tagen besichtigen“.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.