„Wir leisten Widerstand“
Die Unternehmer im Güterkraftverkehr sind durch den „unlauteren Wettbewerb, die Bürokratie, die hohen Steuern und das Brennerproblem“ besorgt.
Sicherheit, ausufernde Bürokratie, unlauterer Wettbewerb, mögliche Schließung der Brennergrenze wegen der österreichischen Kontrollen, sektoriales Fahrverbot in Tirol, Wirtschaftlichkeit der Unternehmen. Viele Fragen beschäftigen z.Z. die Südtiroler Unternehmer des gewerblichen Güterkraftverkehrs.
Im Rahmen des „Tages der Fuhrunternehmen und die Handwerker“, der von der SHV-CNA, dem Fachverband des gewerblichen Güterkraftverkehrs, und der Firma Gasser IVECO an deren Betriebssitz in der G.-Di-Vittorio-Straße in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenkasse Bozen und der Versicherung UnipolSai organisiert worden ist, wurden diese Fragen am heutigen Tag, dem 18. Juni 2016, angesprochen.
Die Veranstaltung ist Teil der Feiern zum 40jährigen Bestehen der SHV-CNA, das wir in diesem Jahr begehen. Wir haben die anstehenden Themen besprochen, uns gemeinsam fortgebildet und auch ein wenig gefeiert.
Laut dem Wirtschaftsbarometer des letzten Monats, das von der Handelskammer veröffentlicht wird, hat sich das Vertrauen in den gewerblichen Güterkraftverkehr verbessert: 80% der Unternehmen erwarten für das Jahr 2016 einen ausreichenden Ertrag. Es stimmt aber auch, dass der Bereich im Zeitraum von 2004 bis heute auf lokaler Ebene von 926 Unternehmen auf 500 Unternehmen geschrumpft ist. Die unlautere Low-Cost-Konkurrenz von osteuropäischen Unternehmen ist äußerst stark.
Hinzu kommen noch die Sorgen wegen der möglichen Kontrollen am Brenner (29 Millionen Tonnen pro Jahr) und der entsprechenden Verspätungen. Man bedenke nur, dass eine Stunde im gewerblichen Güterkraftverkehr durchschnittlich € 60,00.- kostet und eine Verspätung von zwei Stunden zu einer Steigerung der Kosten um 10% führt, was natürlich Folgen für Kosten und Preise für Endverbraucher mit sich bringt. Tirol wird außerdem ab dem 1. November das sektoriale Fahrverbot einführen und so jene Schwerfahrzeuge blockieren, die aus Südtirol kommen und Waren wie Abfall, Steine, Fliesen oder Stahl transportieren.
„Erschwerend kommt noch hinzu“, sagt Piero Cavallaro, der Verantwortliche der SHV-FITA für unsere Region, „dass die Regierung sich bezüglich der Pauschalabschreibungen für die Unternehmen im gewerblichen Güterkraftverkehr abwartende verhalten hat, sodass es schwierig war die Bilanzen in der vorgeschriebenen Zeit abzuschließen. Auch aus diesem Grund sind die Unternehmer in Aufruhr und auch bereit den Güterkraftverkehr still zu legen. Wir erwarten uns von der Regierung eine größere Sensibilität und vom Land die Bereitschaft zu einem konstanten Dialog, um die Situation der Fuhrunternehmen zu verbessern.“
Diese und noch andere Themen wurden von vier Fachleuten analysiert: Piero Cavallaro (CNA-Fita Trentino Alto Adige) sprach über Fahrsicherheit und die eigens mit der SHV-CNA un Safety Park abgeschlossenen Konvention, Christian Gostner (von der Straßenpolizei) über die Kontrollen und die sachgerechte Sicherung der Ladungen, Claudio Gelmi (Direktor des Kraftfahrzeugsamts des Landes) über die korrekte Wartung und die Revision der Fahrzeuge und Walter Basso (Sekretär der CNA-FITA von Padua) über Fahr- und Ruhezeiten sowie die Verwendung des Fahrtenschreibers.
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