„Ein Mauserle ist feiner“
Nach der Attacke der Neonazis: Was der Betreiber der Diskothek Exklusiv, Georg Sanin, zu den Vorwürfen der Antifa Meran sagt.
TAGESZEITUNG Online: Herr Sanin, ist Ihre Diskothek ein Treffpunkt für Neonazis?
Georg Sanin: Absolut nicht! Wir lassen seit Monaten keine Typen mehr rein, die Jacken mit Symbolen tragen, ob es nun Neonazis oder Linke sind. Wir wollen nicht, dass die sich gegenseitig provozieren …
Was dann am Freitag geschehen ist?
Am Freitag fand das Gaulschlucht-Festival statt. Da kamen effektiv Leute in unsere Disko, die noch nie da waren. Sie waren schon ein bisschen holladrio …
Und Neonazis waren auch im Lokal?
Die Neonazis hasse ich wie die Pest, wie alle Extremisten, wir lassen sie schon seit Jahren nicht mehr ins Lokal. Es waren ein paar Jugendliche da, junge Sputniks, Nachrücker, die langsam große Neonazis werden wollen. Ich weiß nicht, wer angefangen hat, die Antifa-Leute, oder wer immer die waren, oder die anderen. Es wurde ein bisschen geschubst, und dann haben meine Leute beide Gruppen hinausgeschickt, es war ja schon Sperrstunde.
Und dann?
Die Jugendlichen sind Richtung Lana gegangen, und 200 Meter vom Lokal entfernt, am Kreisverkehr, ist es dann zu einer Schlägerei gekommen. Einer unserer Türsteher wollte heimfahren, hat die Schlägerei gesehen, ist ausgestiegen. Er wollte den großen Max machen und hat alles nur noch schlimmer gemacht.
Sie bestätigen, dass Ihr Türsteher mit einem Schraubenschlüssel hantiert hat?
Ich weiß es nicht, Tatsache ist, dass die Situation dann noch mehr eskaliert ist. Dieser Türsteher wird nicht mehr für uns arbeiten, denn er war nicht mehr im Dienst. Ein Türsteher kann nicht den gescheiten Max spielen und die Probleme noch größer machen als sie sind. Mit ist auch egal, wer angefangen hat, beide Gruppen kommen bei mir nicht mehr ins Haus.
Hausverbot?
Ja, denn die Leute, die in die Disko gehen, wollen eine saubere Disko, eine tolle Stimmung. Sie wollen ein paar Tegelen saufen, Party haben. Sie wollen dann heimgehen, ein Mauserle machen, das ist feiner und gescheiter, als sich zu prügeln.
Interview: Artur Oberhofer
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